Riesendeal in der Wiener Start-up-Szene

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Das Wiener Start-up mySugr, das ein Digital-Service für Diabetiker entwickelt hat, schaffte einen erfolgreichen Exit. Es wurde vom Schweizer Pharmariesen Roche geschluckt. "Der größte Deal im Digital-Health-Bereich bis dato", heißt es.

Megadeal in der österreichischen Start-up-Szene. Das Wiener Start-up mySugr schaffte einen Traum-Exit. Das auf Software-Service für Diabetiker spezialisierte Unternehmen wurde zu 100 Prozent von Roche Diabetics Care übernommen. Die 47 Mitarbeiter sind nun Teil des 50 Milliarden-Jahresumsatz schweren Pharmariesen Hofmann-La Roche.

"Es ist der größte Deal im Digital-Health-Bereich bis dato", sagte Business Angel Hansi Hansmann dem Onlineportal "trendingtopics.at". Über den Kaufpreis hüllt er sich allerdings in Schweigen. Der Vertrag war am Donnerstag unterschrieben worden.

Es ist eine Erfolgsstory, von der Gründer nur träumen können. 2012 gründeten Fredrik Debong, Michael Forisch, Frank Westermann und Gerald Stangl in Wien ihr Unternehmen. Mit ihrer App bieten sie Diabetikern ein wichtiges Service an. Diese führen etwa ein digitales Tagebuch über ihre Blutzuckerwerte, die Daten können sofort an den Facharzt übermittelt werden. Mittlerweile ist mySugr in 52 Ländern aktiv. Die Software gibt es in 13 Sprachen.

In zwei Jahren von 47 auf 200 Mitarbeiter

„Die Partnerschaft wird ein essentieller Bestandteil unseres neuen, offenen digitalen Ecosystems“, teilte Marcel Gmünder mit. Er leitet Roche Diabetes Care weltweit. Er betonte, dass mySugr trotz der Übernahme ein eigenständiges Unternehmen bleiben wird. Das Wiener Start-up wird also nicht - wie üblich - in den Schweizer Konzern eingegliedert, sondern bleibt als Marke eigenständig.

Für den Wirtschaftsstandort Wien ist der Deal ebenfalls eine sehr erfreuliche Nachricht. Denn in den kommenden zwei Jahren soll die Mitarbeiterzahl von 47 auf 200 steigen.

Spekulation über Kaufpreis: Wie bei Runtastic?

Nun wird in der Szene eifrig über den Kaufpreis spekuliert. Insidern zufolge könnte es sich um einen Deal in der Größenordnung von Runtastic handeln. Das oberösterreichische Startup ging um 220 Millionen Euro an den deutschen Sportartikelhersteller Adidas. Andere Quellen sprechen hingegen von einem möglichen Kaufpreis von 70 bis 80 Millionen Euro.

Wer verdient aller an dem Exit? Die vier Gründer hielten knapp 45 Prozent, Business Angel Hansi Hansmann 15,5 Prozent, der US-Investor iSeed hatte zwölf Prozent. Auch Mediclass-Gründer Christoph Sauermann (0,6 Prozent Anteil) und die Familie Püspök mit vier Prozent-Anteil dürfen sich dem Vernehmen nach über den Verkauf freuen.

(Reuters)

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