NÖM-Übernahme von Raiffeisen: Milchbauern in der Warteschleife

(c) Clemens Fabry
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Es gebe noch keine Entscheidung sagte der Genossenschafts-Geschäftsführer. Die Gespräche mit dem Haupteigentümer Raiffeisen haben noch nicht gestartet.

Die Milchbauern der niederösterreichischen NÖM wollen ihre Molkerei vom derzeitigen Haupteigentümer Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien komplett übernehmen. "Wir warten auf Gespräche", sagte der Geschäftsführer Milchgenossenschaft Niederösterreich (MGN), Leopold Gruber-Doberer, zur APA. Für Gruber-Doberer ist ab Gesprächsbeginn eine Übernahme bei positivem Ausgang der Verhandlungen innerhalb eines Jahres möglich. "Es muss aber gut durchdacht und geplant werden." Nach dem anvisierten Kauf der NÖM durch die Bauern soll die Molkerei weiterhin als eine Aktiengesellschaft bestehen bleiben.

Seit der Gründung der Milchgenossenschaft im Jahr 1999 haben die Milchbauern ihren Anteil an der NÖM schrittweise von 5,6 auf 25 Prozent ausgebaut. Die NÖM ist mit 318 Mio. Euro Umsatz die zweitgrößte Molkerei Österreichs nach der Berglandmilch inklusive der Tochter Tirol Milch mit 810 Mio. Euro.

Raiffeisen gesprächsbereit

Gesprächsbereit zum NÖM-Verkauf äußerte sich der Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, Erwin Hameseder, bei der MGN-Hauptversammlung am 7. April. Der NÖM-Vorstand zeigte sich im April auch erfreut über das Vorhaben der MGN.

Der MGN-Geschäftsführer wünscht sich von den Handelsketten, dass sich der stark gestiegene Butterpreis stärker bei den Milchpreisen niederschlägt. Der deutlich unterschiedliche Preisanstieg sei "paradox". Marktführer Berglandmilch erhöhte per 1. Juli den bezahlten Erzeugermilchmilch für konventionelle, gentechnikfreie Milch um netto 1,6 Cent auf 35,69 Cent/kg. Die NÖM will laut Gruber-Doberer den Milchpreis ab 1. August auf gleiches Niveau wie die Berglandmilch anheben und den Juli-Differenzbetrag nachzahlen. Mit knapp 36 Cent sei man nun "wieder auf einem Niveau, wo es interessant ist Milch zu produzieren". Den Bauern seien mit stabilen Milchpreisen viel mehr geholfen als mit stark schwankenden Preisen, so der MGN-Geschäftsführer.

(APA)

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