Von Kindesbeinen an war klar, dass Michael Schwarzkopf den Plansee-Konzern leiten wird. Sein Leben war vorbestimmt. Bis gestern.
Reutte. Michael Schwarzkopf wirkt gelassen. Kurz nach zehn Uhr hat es die Belegschaft erfahren. Dann gab er eine Pressekonferenz. Jetzt bereitet er sich in seinem Büro im Plansee-Stammwerk in Breitenwang auf die Hauptversammlung vor. „Meine Mutter ist mit mir immer wieder mit dem Kinderwagen auf den Hügel hinter dem Werk gefahren und hat gesagt: ,Das wird einmal alles dir gehören.‘“ Ihm, dem einzigen Sohn. „Von Anfang an war alles klar“, sagt Schwarzkopf. Am Freitag hat er bekannt gegeben, dass er den Chefsessel des fast 100 Jahre alten Tiroler Industriekonzerns räumen wird. Er wird sich in den Aufsichtsrat zurückziehen.
Mit 56? „Ich hab mit 35 die Führung übernommen, bin mit 21 Jahren der längstgediente Chef in der Firmengeschichte“, antwortet Schwarzkopf. Es sei der richtige Zeitpunkt, um sich aus dem Spiel zu nehmen und auf die Trainerbank zu wechseln. Als Aufsichtsratschef will er den Umbau des Unternehmens vorantreiben. Und es werde in den kommenden Jahren einige Veränderungen vor allem im Management geben, sagt er. „Da will ich nicht im Weg stehn.“