Serbien: Mit blockierten Konten gegen die Pressefreiheit

Aleksandar Vučić
Aleksandar Vučić APA/AFP/OLIVER BUNIC
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Das Massenblatt „Kurir“ hat Staatspräsident Vučić immer wieder kritisiert. Nun ließ das Finanzamt die Bankkonten des betroffenen Zeitungsverlegers sperren. Aleksandar Rodić, Chef des Unternehmens, spricht von Zensur.

Belgrad. Weiß sind das Hemd, die Wände und Möbel im Büro des braungebrannten Zeitungsverlegers in Belgrad. Doch für die Zukunft seiner Adria Media Group sieht Aleksandar Rodić schwarz. Präsident Aleksandar Vučić wolle sein Unternehmen „vernichten, weil wir als Massenmedium auch der Opposition Raum geben und Vučić kritisieren“, sagt der 42-Jährige. Er weist auf den Bescheid des Finanzamts hin, das alle Konten seines Unternehmens in Belgrad blockiert: „Auch die Institutionen werden für den Feldzug gegen uns missbraucht. Ziel ist, dass der ,Kurir‘ nicht mehr gedruckt wird.“

Tatsächlich ist es um Serbiens Pressefreiheit in der Ära des Ex-Informationsministers Vuăić trist bestellt. Fast alle größeren Medien machte Belgrad mit der Drohung von Frequenz- oder Anzeigenentziehung gefügig. Die wenigen kleineren regierungskritischen Medien wie die Zeitung „Danas“, das Webportal Pecanik oder die Zeitschrift „NIN“ oder „Vreme“ sehen sich offenen Anfeindungen, Steuernachforderungen oder kostspieligen Beleidigungsklagen ausgesetzt.

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