Bitcoin und Co. erleben große Korrektur

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Themenbild: Bitcoin(c) REUTERS (BENOIT TESSIER)
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Die Post will bald in 1800 Filialen Bitcoin verkaufen.

Wien. Das Timing ist eigentlich ideal. Pünktlich zum aktuellen Marktcrash von Bitcoin und anderen Kryptowährungen führt die österreichische Post den Bitcoin-Handel in rund 1800 Filialen ein. Soll heißen: Wer sich Kryptowährungen wie Bitcoin, Litecoin oder Dash bei der Post holt, die sie in Zusammenarbeit mit der Wiener Plattform BitPanda anbietet, bekommt zumindest einen günstigen Preis. Bitcoin ging im Verlauf des Dienstag kurz sogar unter 2000 Euro, Litecoin unter 35 Euro.

Damit ist Bitcoin jetzt schon um rund 600 Euro billiger als bei seinem letzten Allzeithoch Mitte Juni. Seitdem befindet sich die Kryptowährung in einer Korrektur. Anfang August stehen wichtige Entscheidungen über die Zukunft von Bitcoin an – und die Community ist gespalten. Das hat Unsicherheit in den Markt gebracht, beflügelt derzeit aber auch alternative Währungen wie Litecoin. Vor allem auf den asiatischen Märkten ist dieser „kleine Bruder“ von Bitcoin besonders beliebt.

Ethereum mit Problemen

Generell ist der Sektor, der aus rund 800 Kryptowährungen und anderen Blockchain-Projekten besteht, aber stark von Bitcoin abhängig, das als Reservewährung dient. Heißt: Wenn es mit Bitcoin runter geht, geht es mit den anderen Coins erst recht bergab. Der ganze Sektor hat in den vergangenen Wochen rund 30 Mrd. Dollar an Marktkapitalisierung eingebüßt.

Besonders hart hat es Bitcoins ersten Rivalen Ethereum (ETH) getroffen. Die Plattform bietet mehr als „nur“ eine Währung. So ist es auf Ethereum möglich, sogenannte „smart contracts“ abzuschließen. Was den Kurs von ETH aber zuerst hat explodieren – und jetzt abstürzen – lassen, das waren die so genannten „Initial Coin Offerings“ (ICO). Diese sind mit einem Börsegang zu vergleichen. User können ETH an eine Adresse schicken und erhalten Coins von neuen Projekten, die einen ICO machen. Das Problem: Viele dieser Projekte sind extrem unausgegoren, manche sind sogar schlicht Betrug.

Bei diesen „Börsengängen“ wurden bereits hunderte Millionen Dollar in Form von ETH eingesammelt – die dann auf den Märkten abverkauft wurden. Alleine beim ICO des israelischen Projects „Bancor Protocol“ wurden 150 Mio. eingesammelt. Das war ausgerechnet am 12. Juni – dem Tag des letzten Allzeithochs. (jil)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.07.2017)

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