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Das Recht ist nicht rechts, die Links sind nicht links

Rechte sagen, dass Linke auf dem linken Auge blind seien; Linke nennen Rechte rechtsextrem: ein Versuch zur Versöhnung.

Das Gute an guten Zeitungen ist auch, dass sie keine Echokammern sind, dass auch in ihnen Meinungsvielfalt herrscht. Etwa in der „Frankfurter Allgemeinen“. Dort beklagte am Donnerstag der Leitartikler anlässlich der linksextremen Gewalttaten in Hamburg, dass es den Linken besser gelungen sei, die Gefahr, die vom Rechtsextremismus ausgeht, zu „dramatisieren“ als umgekehrt. Im bitteren Ton fügte er hinzu: „Sofern man von den ,Rechten‘ in Deutschland überhaupt noch reden kann, weil sie sich selbst schon gar nicht mehr so nennen wollen. Denn ,rechts‘ ist in diesem Kulturkampf längst zum Synonym für Rechtsradikalität geworden.“

Ganz gegensätzlich urteilte in derselben Ausgabe der „FAZ“ ein Kommentator im Feuilleton: „Zu den Gemeinplätzen der Berichterstattung gehört auch die Behauptung, Gewalt von links werde allenthalben ,verharmlost‘ oder sei lange ,unterschätzt‘ worden. Das wird auch durch noch so häufige Wiederholung nicht wahrer. Ist der Staat denn auf dem linken Auge wirklich blind? Wieso sollte er das sein? Es ist richtig: Linke neigen dazu, linke Gewalt anders zu bewerten als rechte, wie auch Rechte rechte Gewalt anders bewerten als linke. Das betrifft aber ja nur die Meinungen über Gewalt.“

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