Wie man den Amiga auf einem PC, Smartphone oder Mac wiederbelebt

Screenshot WinUAE
  • Drucken

Heute hat der Amiga schon Sammlerwert. Eine ganze Reihe von Emulationen bringt die Amiga-Welt aber zurück aufs Smartphone, Tablet, den Windows-PC oder Mac. Ein kleine Anleitung für Nostalgiker.

Herlango hieß das Geschäft in Wien, in dem ich meinen Amiga 500 um 10.000 Schilling erstand. Ich glaube das war 1988. Der Amiga 1000, der Ur-Amiga, war noch teurer. Die Schulfreunde hatten aber empfohlen, den 500er zu kaufen. Der hatte mehr Speicher, war billiger und das System hatte schon ein ROM. Heute hat vor allem der Amiga 1000 Liebhaberwert. Komplett und voll funktionstüchtig kostet er um die 600 Euro. Für einen gut erhaltenen 500er zahlt man rund 100 Euro.

Eigentlich braucht man die Original-Hardware aber gar nicht. Mit einer kostenlosen Emulation lässt sich die Amiga-Welt auf nahezu jeden Computer, jedes Smartphone oder Tablet zurückholen. Wie das geht? Zuerst sucht man eine Emulationssoftware. Für Windows googelt man am besten nach „WinUAE“, für MacOS nach „FS-UAE“ und für Android habe ich mit der App „Omega500“ die besten Erfahrungen gemacht. Dann besorgt man sich ein ROM-File. Einfach nach „Kickstart 1.3 ROM“ suchen. Und zum Schluss braucht man natürlich die Spiele. Die sind als sogenannte adf-Files im Internet zu finden. Googelt man Spielename und adf, wird man schnell fündig.

Ist die Software installiert und der Pfad zum ROM und zum Spiel eingegeben, beginnt die Reise zurück in der Computergeschichte in die späten Achtziger und frühen Neunziger. Mein absolutes Lieblingsspiel war das Fluglotsenspiel „Kennedy Approach“, das es schon für den C-64 gab. Grafik und Ton waren in der Amiga-Version aber um Häuser besser. Oder „F/A-18-Interceptor“, die erste wirklich brauchbare Flugsimulation, in der man die F-18 auf einem Flugzeugträger landen oder unter der Golden Gate Bridge durchsausen konnte. Oder das legendäre „Ports of Call“, ein Wirtschaftsspiel, bei dem man sein Geschick als Reeder unter Beweis stellen musste.

Neben Spielen gab es aber auch andere Software. Mit dem Layoutprogramm „Page Stream“ zum Beispiel produzierten wir unsere Schülerzeitung, denn ein Apple Macintosh war einfach unerschwinglich.

manuel.reinartz@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.07.2017)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.