Waldbrände bedrohen kroatische Großstadt Split

AFP (STRINGER)
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Viele Teile Süd- und Südosteuropas stehen in Flammen. In Kroatien, Montenegro und Portugal ist die Lage kritisch. Fast keine Region Italiens bleibt verschont.

In Kroatien, wo die Waldbrände am Montagabend die Adria-Stadt Split bedrohten, hat sich die Lage am Dienstag zwar etwas beruhigt, eine Entspannung gab es jedoch nicht. Nachdem es in der Nacht gelungen war, die Flammen weitgehend zu löschen, flammten am Vormittag mehrere Brandherde in den Vororten östlich der Stadt wieder auf.

Die Flammen näherten sich neuerlich den Häusern, die Situation war aber vorerst unter Kontrolle, wie örtliche Medien berichteten. Am Dienstag konnten wieder Löschflugzeuge eingesetzt werden, was am Montag wegen starken Windes nicht möglich gewesen war.

In der Gegend waren am Dienstag rund 700 Feuerwehrleute und Soldaten mit 160 Löschfahrzeugen im Einsatz. Laut Premier Andrej Plenkovic, der in Split an einer Sitzung des Krisenstabs teilnahm, gab es vorerst keinen Bedarf für Hilfe aus dem Ausland.

Die Bevölkerung kritisierte, dass die Soldaten zu spät zur Unterstützung der Feuerwehr eingesetzt worden seien. In der Nacht auf Dienstag bekamen die Feuerwehrleute auch Verstärkung von Kollegen aus dem Inneren des Landes. Kritik wegen der nach Ansicht der betroffenen verspäteten Reaktion der Behörden wies der Regierungschef zurück: Das System habe funktioniert, wie es sollte, betonte Plenkovic gegenüber Journalisten.

Italien verliert wichtigen Teil seiner Grünflächen

Auch in Montenegro ist die Lage angesichts von Waldbränden nach Behördenangaben kritisch. In Portugal brachen unterdessen ebenfalls neue Waldbrände im Norden und in der Mitte des Landes aus. Im Juni waren bei einem verheerenden Waldbrand in Portugal 64 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 250 verletzt worden.

In Italien erschwerten anhaltende Sommerhitze und starker Südwind die Bekämpfung der Wald- und Buschbrände. Fast keine Region des Landes ist in diesem Jahr verschont worden. Im Pinienwald von Castelfusano, der als die "grüne Lunge" von Rom gilt, kämpften Einsatzkräfte weiter gegen mehrere Feuerherde.

Canadair-Flugzeuge und Hubschrauber waren im Einsatz, um die Flammen zu löschen, die auch vom Strand von Ostia zu sehen waren. Einige Familien mussten ihre Häuser verlassen und die Nacht bei Verwandten verbringen. Ein 22-Jähriger wurde wegen Brandstiftung festgenommen.

Brände tobten weiterhin im Raum der sizilianischen Stadt Messina, in der Provinz Cosenza in Kalabrien und nahe der toskanischen Stadt Pistoia, wo ebenfalls mehrere Häuser evakuiert wurden.

Der Umweltschutzverband Legambiente wies darauf hin, dass es bis zu 15 Jahren dauere, bis Wälder nachgewachsen sind. Durch die zahlreichen Brände habe Italien in den vergangenen Wochen einen wichtigen Teil seiner Grünflächen verloren. Legambiente fordert einen aktiveren Kampf gegen Brandstifter.

(c) APA

(APA/AFP)

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