90.000 Twitter-Profile, mehr als 8,5 Millionen Tweets und 30 Millionen Mal von Usern angeklickt. Ein Porno-Netzwerk aus automatisierten Profilen trieb auf Twitter sein Unwesen.
Ein Botnetz aus mehr als 90.000 Twitter-Profilen verfasste innerhalb weniger Monate 8,5 Millionen Tweets. Die Gemeinsamkeit: Pornografische Inhalte. Das Porno-Netzwerk wurde von dem auf soziale Netzwerke spezialisierte Sicherheitsunternehmen ZeroFOX entdeckt und bereits an Twitter gemeldet.
Das Netzwerk, das den Namen synchronisierte Sirenen (dubbed sirene) heißt, ging typisch für Bots vor. Das Profilbild aller 90.000 Accounts zeigte eine Frau. Die Tweets hatten alle eindeutig sexuelle Inhalte, um die echten User dazu zu bringen, die verkürzte URL anzuklicken. Nach einigen Weiterleitungen landet der User dann auf einer Seite, auf der man sich für eine Porno-Webseite registrieren sollte, oder es waren Fake-Dating-Webseiten, oder Live-Webcam-Webseiten.
Mehr als 30 Millionen Mal klickten weltweit die User auf die in den Tweets eingebetteten Links.
Mit diesen Chatbots lässt es sich nett plaudern
ZeroFOX vermutet, dass sich die Urheber des Bot-Netzwerks in Osteuropa finden. Viele der Tweets enthalten kyrillische Zeichen und auch der Großteil der Retweets sind in Russland zu finden. Zudem war das Englisch meist sehr fehlerhaft.
Computer reagieren selbstständig binnen Sekunden auf Nachrichten. Damit können – wie das Beispiel der USA zeigen – möglicherweise sogar Wahlen beeinflusst werden.
Dialogprogramme, sogenannte Chatbots, werden als die Ablöse von Apps gehypt. Doch von vielen Seiten hagelt es Kritik. Die Funktionen sind noch rudimentär, aber vielversprechend.
Barbara Ondrisek ist Entwicklerin und hat den ersten österreichischen Chatbot entwickelt. Mit der "Presse" spricht sie darüber, ob es Apps jetzt an den Kragen geht.
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