Der Parteiboss der Megastadt Chongqing fällt in Ungnade.
Wien/Peking. Ist es Zufall? Vor fünf Jahren sorgte der Fall des Chongqinger Parteibosses Bo Xilai in China für Furore: Er war über eine Korruptionsaffäre gestolpert. Nun scheint sich das Ende seines Nachfolgers in der Megastadt, Sun Zhengcai, anzubahnen. Der 53-Jährige wurde als Anwärter auf einen Sitz im obersten KP-Führungsgremium und möglicher Premier gehandelt. Am Samstag ersetzte ihn die KP kommentarlos durch einen engen Vertrauten von Staatschef Xi Jinping.
Sun dürfte nach Vorwürfen des obersten Korruptionsjägers, er habe zu wenig gegen den „giftigen“ Einfluss Bos unternommen, in Ungnade gefallen sein. Zugleich zeigt der Schritt die Machtspiele vor dem 19. Parteikongress im Herbst auf: Dort will Xi seinen Einfluss weiter ausbauen. (maka)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.07.2017)