Indonesiens Präsident spricht sich für eine prozesslose Beseitigung von Drogenhändlern aus. Die Strafen für Besitz und Handel von Rauschgift sind bereits drakonisch.
Jakarta. Der indonesische Präsident, Joko Widodo, hat die Polizei zum besonders kompromisslosen Vorgehen im Antidrogenkampf aufgerufen: „Seid unnachgiebig, besonders bei ausländischen Drogenhändlern, die in unser Land kommen. Sobald sie Widerstand leisten, erschießt sie einfach“, sagte der 56-Jährige am Wochenende in einer Rede.
NGOs verurteilten das als „Aufruf zu illegaler Polizeigewalt“. Jüngst erschossen Polizisten einen Drogenschmuggler aus Taiwan, als er fliehen wollte. Widodos Aufruf erinnert an die Parolen seines Amtskollegen Rodrigo Duterte in Manila, dem im Konnex mit dem Antidrogenkampf Hunderte Morde an Drogenhändlern durch Milizen vorgeworfen werden. In Indonesien steht auf Handel und Besitz von Rauschgift schon ab kleinen Mengen der Tod.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.07.2017)