Niedrigzinsen sparen Österreich über zehn Prozent des BIP

EZB senkt Leitzins auf 1,0 Prozent
EZB senkt Leitzins auf 1,0 Prozentdpa
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Die Niedrigzinsen entlasten die Euro-Staaten insgesamt um fast eine Billion Euro. Die größte Ersparnis bringen die Minizinsen dem größten Schuldner.

Die Niedrigzinsen haben den Euro-Staaten seit dem Jahr 2008 nach Berechnungen der Deutschen Bundesbank fast eine Billion Euro gespart.  Österreich hat sich demnach 10,12 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erspart. Nominalwert für Österreich wird keiner angegeben. Für Deutschland bezifferte die Notenbank die Entlastung auf zusammengerechnet 240 Mrd. Euro bzw. 7,70 Prozent des BIP von 2016.

Läge die Verzinsung der Staatsschulden noch auf dem Vorkrisenniveau 2007, wären die Zinsausgaben der Euro-Länder allein 2016 um fast zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) höher ausgefallen, teilte die Bundesbank am Montag in ihrem Monatsbericht Juli mit. Besonders kräftig von den Niedrigzinsen profitierte Griechenland - die Bundesbank bezifferte die Ersparnis von 2008 bis 2016 auf zusammengerechnet etwa 21 Prozent.

Zwar dürften die aktuell sehr günstigen Zinskonditionen die Staatsfinanzen zunächst noch weiter entlasten, ungeachtet dessen sei der Finanzpolitik anzuraten, Vorsorge für wieder steigende Zinsen zu treffen, schreiben die Experten. Die Bemühungen der Euro-Länder, ihre Haushalte zu konsolidieren, seien zuletzt weitgehend zum Erliegen gekommen. "Mit hohen Schuldenquoten bleiben die öffentlichen Finanzen aber anfällig", warnte die Notenbank.

Hohe Schuldenquoten wiesen den Angaben zufolge zuletzt unter anderem Griechenland mit 180 Prozent, Italien mit 133 Prozent, Portugal mit 130 Prozent und Belgien mit 106 Prozent des BIP auf. Spanien und Frankreich lagen knapp unter 100 Prozent. Deutschland überschritt mit gut 68 Prozent ebenfalls die im Maastrichter Vertrag festgelegte Marke von 60 Prozent, ebenso Österreich mit knapp 85 Prozent.

(APA/dpa/Reuters)

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