Endspurt im verrücktesten Transfersommer

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Noch nie da gewesene Summen sind in dieser Transferperiode für Fußballer bezahlt worden. Am Donnerstag ist der Spuk vorerst zu Ende. Mit Video.

Das Wechselfenster der europäischen Fußball-Ligen schließt am Donnerstag. Damit endet der bisher verrückteste Transfersommer, in dem noch nie da gewesene Summen für Kicker bezahlt worden sind. Für die größten Schlagzeilen sorgte natürlich der neue Rekordmann Neymar. Der 25-jährige Brasilianer wechselte für unglaubliche 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain.

Damit wurde die bisherige Bestmarke wahrlich pulverisiert: 105 Millionen Euro hatte Manchester United im Vorjahr für Paul Pogba an Italiens Serienmeister Juventus Turin überwiesen. Aber auch Ousmane Dembele überholte seinen französischen Teamkollegen. Der 20-jährige Rechtsaußen, der sogar in den Streik trat, um seinen Wechsel von Borussia Dortmund nach Barcelona zu erzwingen, kostete eine fixe Ablösesumme von 105 Mio. Euro. Diese kann sich durch diverse Bonuszahlungen im Erfolgsfall noch auf bis zu 147 Mio. erhöhen.

Laut übereinstimmenden Medienberichten steht aber bereits fest, dass Dembele im nächsten Sommer von seinem Landsmann Kylian Mbappe auf Rang drei verdrängt wird. Paris Saint-Germain soll sich die Dienste des erst 18-jährigen Stürmers vorerst leihweise gesichert haben, um nicht zusätzliche Probleme mit dem Financial Fairplay der UEFA zu bekommen. Im kommenden Jahr müssen die Club-Besitzer aus Katar dann 180 Millionen Euro für die langfristige Verpflichtung des Teenagers an AS Monaco überweisen.

Rekord-Transfersommer 2017
Rekord-Transfersommer 2017APA

"Schnäppchen" Lukaku

Dagegen war der belgische Torjäger Romelu Lukaku, der für 75 Millionen Pfund innerhalb der englischen Premier League von Everton zu Manchester United transferiert wurde, geradezu ein "Schnäppchen". Eine überraschend hohe Summe wurde für Alvaro Morata bezahlt. Der spanische Teamstürmer kam beim Champions-League-Sieger Real Madrid nicht über die Rolle des Edelreservisten hinaus, dennoch wird sein Transfer zum englischen Meister Chelsea im besten Fall 80 Millionen in die Clubkassa der "Königlichen" spülen.

Naby Keita wird diese Saison noch mit dem deutschen Vizemeister RB Leipzig in der Champions League und Bundesliga spielen, danach aber für kolportierte 70 Millionen Euro zum Liverpool FC wechseln. Der Teamspieler aus Guinea hat seinen Marktwert damit innerhalb kürzester Zeit nahezu verfünffacht, nachdem er im Vorjahr für 15 Millionen Euro von Red Bull Salzburg zum damaligen Schwesterclub nach Leipzig gewechselt war. Österreichs Serien-Double-Gewinner ist deshalb auch am kommenden Transfererlös beteiligt.

Neben dem französischen Vizemeister Paris Saint-Germain tat sich vor allem der AC Milan als "Big Spender" hervor. Nach der Übernahme durch chinesische Investoren investierte der Europa-League-Gegner der Wiener Austria vor Saisonbeginn insgesamt 211 Millionen Euro in neue Spieler, um den siebenten Meistertitel en suite von Rekordchampion Juventus Turin zu verhindern. So wurde von Juve Abwehrchef Leonardo Bonucci um 42 Mio. Euro losgeeist.

Bestmarke der Premier League

Die 20 Clubs der englischen Premier League gaben indes in Summe rund 1,2 Milliarden Pfund (1,3 Mrd. Euro) aus und sorgten damit ebenfalls für eine neue Bestmarke. Manchester City trug dazu auch heuer einen beträchtlichen Teil bei. Allein der vom französischen Meister AS Monaco verpflichtete Benjamin Mendy kostete 58 Millionen Euro. Der 23-Jährige wurde damit zum teuersten Verteidiger der Welt.

Für österreichische Fußball-Profis flossen ebenfalls Rekordbeträge in diesem Sommer. Um umgerechnet mehr als 27 Millionen Euro holte West Ham United ÖFB-Teamspieler Marko Arnautovic vom englischen Liga-Konkurrenten Stoke City, der um 19,5 Mio. Euro Innenverteidiger Kevin Wimmer vom Vizemeister Tottenham Hotspur verpflichtete. Damit ist Aleksandar Dragovic, der im Vorjahr um 18 Mio. Euro von Dynamo Kiew zu Bayer Leverkusen gestoßen war, nur noch die Nummer drei in der Rangliste der zehn bisher teuersten Transfers österreichischer Fußballer.

Maximilian Wöber avancierte indes zum teuersten heimischen Spieler, der je aus der Österreichischen Bundesliga ins Ausland wechselte. 7,5 Millionen Euro überwies der niederländische Vizemeister Ajax Amsterdam für den 19-jährigen Innenverteidiger an den SK Rapid Wien, für den diese Summe ebenfalls Transferbestwert für einen Eigenbauspieler bedeutete.

(APA)

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