Joachim Meyerhoff zum "Schauspieler des Jahres" gewählt

Joachim Meyerhoff während der Fotoprobe von Thomas Melles "Die Welt im Rücken"
Joachim Meyerhoff während der Fotoprobe von Thomas Melles "Die Welt im Rücken"(c) APA/ROBERT JAEGER (ROBERT JAEGER)
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Theaterkritiker zeichnen Meyerhoff für seine Darstellung eines bipolaren Schriftstellers am Akademietheater aus. Die Berliner Volksbühne ist "Theater des Jahres".

"Es ist mir bis heute ein Rätsel, warum ich Schauspieler geworden bin. Und ich sage das ohne jede Koketterie. Mir geht allein schon die Berufsbezeichnung auf die Nerven. Wenn mich wer fragt, was ich mache, würde ich mich nicht als Schauspieler bezeichnen", sagte Burgtheater-Star Joachim Meyerhoff im März in einem Interview mit dem "Profil". Seit einigen Jahren ist der in Homburg geborene Deutsche auch als Autor erfolgreich. Dass er zu den besten Schauspielern seiner Generation gehört, ist unumstritten.

Für seine Rolle in "Die Welt im Rücken" am Akademietheater wurde er nun in der Kritikerumfrage des Fachblatts "Theater heute" zum "Schauspieler des Jahres" gewählt. In Thomas Melles Krankheitsbericht spielt er einen Mann, der unter einer bipolaren Störung leidet - und bestreitet den Abend allein. Interessantes Detail: Meyerhoffs Vater war Psychiater und Direktor einer psychiatrischen Anstalt, in der die Familie auch lange Zeit wohnte - er selbst bezeichnet sich aber als "nahezu hanebüchen normal". Meyerhoff ist seit September 2005 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters.

Wienerin Franziska Hackl hinter Valery Tscheplanowa

Deutschsprachige "Schauspielerin des Jahres" wurde Valery Tscheplanowa als Margarete und Helena in Frank Castorfs "Faust" an der Berliner Volksbühne, die zum "Theater des Jahres" gewählt wurde.

Für die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz im Abschlussjahr der Intendanz von Frank Castorf stimmten 18 der 46 befragten Kritiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zum Stück des Jahres wurde Simon Stones Baseler Tschechow-Überschreibung von "Drei Schwestern" gewählt. Die 34-jährige Wienerin Franziska Hackl wurde für ihre Mascha in dieser Inszenierung vier Mal als Schauspielerin des Jahres genannt, was Platz zwei in dieser Kategorie bedeutet.

Inszenierung des Jahres "Five Easy Pieces"

Inszenierung des Jahres wurde Milo Raus "Five Easy Pieces", uraufgeführt am Campo Gent. Zum Bühnenbild des Jahres wurde Ulrich Rasches Entwurf für "Die Räuber" am Münchner Residenztheater gewählt. Die Kostüme des Jahres hat Ersan Mondtag für "Die Vernichtung" von Olga Bach (sie wurde "Nachwuchsautorin des Jahres") in Bern entworfen. Sina Martens (bisher in Frankfurt, künftig am Berliner Ensemble) und Michael Wächter (Basel) sind "Nachwuchsschauspieler des Jahres".


(APA/rovi)

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