US-Senator verteidigt Aung Suu Kyi

Burmas Nobelpreisträgerin wolle jetzt mehr für verfolgte Rohingya tun.

Ort. Nach heftiger internationaler Kritik an Burmas De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi wegen ihres Schweigens zum Massaker an den muslimischen Rohingya durch die Armee, bekommt die Friedensnobelpreisträgerin nun Unterstützung von mächtigen Freunden im Westen. „Suu Kyi hat keine Kontrolle über das mächtige Militär, das Burma 50 Jahre in seiner Hand hatte“, verteidigte der republikanische US-Senator Mitch McConnell seine langjährige Freundin.

Vergangene Woche hatten US-Senatoren einen Resolutionsentwurf vorgelegt, in dem die Gewalt gegen die Rohingya verurteilt und Suu Kyi zum Handeln aufgefordert wird. Suu Kyi habe ihm in einem Telefonat zugesagt, sich für humanitäre Hilfe für die Rohingya einzusetzen, so nun McConnell. Die öffentliche Verurteilung Suu Kyis sei „nicht konstruktiv“, sagte McConnell. Die Politikerin sei schließlich „die größte Hoffnung für demokratische Reformen“ in Burma.

Nachdem die Nobelpreisträgerin überraschend ihre Anwesenheit bei der UN-Vollversammlung abgesagt hat, will sie in der kommenden Woche eine „Versöhnungsrede“ in Burma halten. 400.000 muslimische Rohingya sind seit Anfang August von der Armee vertrieben worden, die meisten sind nach Bangladesch geflohen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.09.2017)

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