Klagewelle gegen neue Casino-Regeln in Deutschland

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Schließungen werden zum Teil per Losentscheid verfügt, auch Novomatic klagt.

Berlin/Gumpoldskirchen. Deutsche Kommunen werden seit Anfang Juli mit Klagen der Glücksspielbranche überzogen. Grund sind schärfere Vorgaben für Betreiber von Spielhallen, die in den meisten Bundesländern im Juli in Kraft getreten sind. Erste Städte haben bereits die Schließung von Spielhallen verfügt. Die Branche im Nachbarland – dazu gehört auch der österreichische Glücksspielriese Novomatic mit seinen dortigen Töchtern Casino Royal und Löwen Entertainment (Admiral) – läuft dagegen Sturm. Tausende Gerichtsverfahren werden erwartet.

Novomatic hat APA-Informationen zufolge bisher 63 Klagen eingereicht. Das Unternehmen mit Sitz in Gumpoldskirchen betrieb per 30. Juni in Deutschland rund 560 Standorte mit circa 1200 Konzessionen. Insgesamt gibt es nach Branchenangaben in Deutschland etwa 18.000 Konzessionen. Die umstrittene Reform des Glücksspielstaatsvertrages in Deutschland sieht nun eine Reduktion der Zahl der legalen Spielhallen vor, etwa über Mindestabstände. Die Regelungen sind jedoch uneinheitlich, die Mindestabstände variieren von Land zu Land. Unklar ist auch, welchen Betreiber es treffen soll, wenn die Abstände nicht eingehalten werden – es gab schon Schließungen per Losentscheid.

„Café-Casinos“ ohne Konzession – und ohne Vorgaben zum Spielerschutz – fallen nicht unter die Regeln, moniert die Branche weiters. Zudem nütze es illegalen Betreibern, wenn die Zahl der legalen Spielhallen halbiert wird, kritisiert Admiral-Manager Daniel Henzgen: „Die Illegalen bekommen dann die Marktanteile geschenkt.“ (APA/dpa-AFX)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.09.2017)

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