Versehentliches Einschalten des Handys in der Hosen- oder Handtasche kostet unnötig Strom. Sogenannte „Butt-Calls“ können ganz schön peinlich sein. Eine App hilft, das zu verhindern.
Weil wir in der vergangenen Kolumne über Stromverbrauch von Smartphones gesprochen haben, hier noch eine App-Empfehlung für Android. Wir tragen unsere Handys ja meist in Taschen mit uns herum. Hosentaschen, Handtaschen, Sakko- oder Jackentaschen. Nun haben die meisten Smartphones noch einen Hardware-Knopf: den Einschaltknopf. Meist liegt der auf der Seite oder oben. Man kann also kaum verhindern, dass sich das Handy in der Tasche ungewollt einschaltet. Je nachdem wie der Sperrbildschirm eingestellt ist, bei mir ist er beispielsweise komplett deaktiviert, kann das sogar dazu führen, dass das Handy versehentlich jemanden anruft. „Butt-Calls“ wird das genannt. Frei übersetzt also Taschen-Anruf. Abgesehen davon, dass das zu unangenehmen Situationen führen kann, verbraucht das Aufwecken und Einschalten des Displays in der Tasche unnötig Strom.
Die App „Gravity Screen“ verhindert das. Dazu nutzt die App vor allem zwei Sensoren, die in jedem Smartphone Standard sind: den Lagesensor und den Annäherungssensor. Steht das Smartphone in einem bestimmten Winkel auf dem Kopf oder liegt seitlich in der Tasche und wird versehentlich eingeschaltet, schaltet „Gravity Screen“ das Smartphone blitzschnell wieder aus. Das funktioniert erstaunlich gut. Ab welchem Winkel ausgeschaltet wird, lässt sich individuell einstellen.
Die App bietet aber noch eine Reihe weiterer Einstellungen. Zum Beispiel: Legt man das Handy mit dem Display nach unten auf den Tisch, schaltet es sich aus. Bei manchen Smartphones ist diese Funktion schon eingebaut, aber halt nur bei manchen. Das lässt sich noch erweitern. Nimmt man das Gerät wieder in die Hand oder zieht es aus der Hosentasche, schaltet es sich automatisch wieder ein. Auch praktisch, wenn man täglich sehr viel mit dem Smartphone hantiert.
„Gravity Screen“ ist kostenlos in Googles Playstore zu haben. Für manche Funktionen muss man allerdings aufzahlen. Ist es aber auf jeden Fall wert.
Diepresse.com/Spielzeug
("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.10.2017)