Filmmuseum: Ein Ort für Film und Herzklopfen

Platz genommen. Michael Loebenstein ist  ab Oktober neuer Filmmuseums-Direktor.
Platz genommen. Michael Loebenstein ist ab Oktober neuer Filmmuseums-Direktor.(c) Carolina Frank
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Kein altmodisches Refugium: Michael Loebenstein setzt als Leiter des Filmmuseums auf Kontinuität, aber mit neuen Akzenten.

Man kann sagen, dass 2017 für Michael Loebenstein das Jahr der doppelten Heimkehr ist. Zum einen wohnt der 43-jährige Filmexperte nach fünf Jahren in Australien, wo er das National Film & Sound Archive geleitet hat, jetzt wieder in Wien. Also der Stadt, in der er geboren und aufgewachsen ist und seit den 1990ern Schritte als Forscher und Autor gemacht hat. Zum anderen kehrt er beruflich zu derjenigen Institution zurück, der er sieben Jahre unter anderem als Kurator verbunden war und deren Vermittlungs- und Forschungsabteilung er in dieser Zeit aufgebaut hat: dem Filmmuseum. Mit Oktober hat er als Nachfolger von Alexander Horwath die Direktion des Hauses übernommen. „Diese Rückkehr ist sehr schön. Alles, was mich schon immer am Filmmuseum begeistert hat, ist noch da, trotzdem gab es Neues zu entdecken“, freut sich der frischgebackene Leiter.

Bewahren und öffnen. Loebensteins Weg hin zum Filmmuseums-Direktor begann gewissermaßen in der Jugend, auch wenn die Liebe zum Film spät kam: „Ich habe mich zuerst viel mehr für Musik, Literatur und Theater interessiert. Aber ich fand die Kluft zwischen Hochkultur und dem Unabhängigen immer ermüdend. Plötzlich habe ich das filmische Denken als ungemein befreiend wahrgenommen, fand im Kino Diskurs mit Gleichgesinnten. Dort war auf einmal alles möglich, Popkultur konnte neben dem Kanon stehen, Avantgarde neben Mainstream“, erinnert er sich. Mit pochendem Herzen habe er also begonnen, ins Kino, „diesen demokratischen Ort ohne Beschränkungen“, zu gehen.

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