Schwerpunkte der Polizei 2010

Bessere Tatortarbeit: Um Serientätern auf die Spur zu kommen, intensiviert die Polizei die Spurensicherung. Beispielsweise sollen Schuhabdrücke am Tatort künftig professioneller ausgewertet werden.

Polizei und Bürger. Dem „Community Policing“, der Zusammenarbeit von Exekutive und Bürgern auf lokaler Ebene, soll vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt werden. In Österreich haben derartige Bürgerbeteiligungsprojekte wenig Tradition, in den USA hingegen ist das gemeinsame Handeln von Polizei und Anrainern selbstverständlich. In Wien praktiziert dies bereits die Initiative „proNachbar“, die sich vor allem zusammengeschlossen hat, um gegen Einbrüche in südwestlichen Wiener Bezirken vorzugehen.

Kriminalwissenschaft. 2010 will das Innenministerium mehr Geld in die hauseigene Forschung investieren. In Deutschland verfügt etwa das Bundeskriminalamt Wiesbaden über ein eigenes Kriminalistisches Institut. Wissenschaftliche Erkenntnisse zu speziellen Bereichen der Kriminalität und die Ermittlungen zu diesen Delikten sind dort eng verzahnt und fließen in die tägliche Arbeit der Praktiker ein.


Neue Kriminalstatistik. Nach den Vorwürfen von Ex-Bundeskriminalamtschef Haidinger zur Zählweise in der Kriminalstatistik kündigte Innenministerin Maria Fekter im Jänner 2009 eine neue Zählweise an. Derzeit arbeiten Experten des Innenministeriums und externe Statistiker an einer Reform. Die neue Zählweise soll 2010 umgesetzt werden. Eine Vergleichbarkeit mit den vorangegangenen Jahren wird es dann aber wohl nicht mehr geben.

Cyber-Crime. Die Experten für Computerkriminalität sollen bessere Ressourcen erhalten. In diesen Bereich fallen auch die Ermittlungen in Sachen Kinderpornografie. Diese Täter kommunizieren in erster Linie über das Internet.

Mehr Opferschutz. Zusammen mit dem Justizministerium soll die Stellung des Kriminalitätsopfers verbessert werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.12.2009)

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