Pawlenski: Russischer Aktionskünstler legte auch in Paris Feuer

Nach seiner Brandstiftung in Moskau saß Pawlenski schon einmal in Moskau in Haft. Aus Russland floh er aber wegen Vorwürfe sexueller Belästigung.
Nach seiner Brandstiftung in Moskau saß Pawlenski schon einmal in Moskau in Haft. Aus Russland floh er aber wegen Vorwürfe sexueller Belästigung.(c) REUTERS (MAXIM ZMEYEV)
  • Drucken

Pjotr Pawlenski nagelte schon einmal seine Hoden auf den Roten Platz, legte auch schon beim Eingang der KGB-Zentrale in Moskau Feuer. Seit Mai hat er Asyl in Frankreich.

Der nach Frankreich geflohene russische Künstler Pjotr Pawlenski hat in seinem Gastland mit einer umstrittenen Aktion für Aufsehen gesorgt: Er zündete eine Bankfiliale in Paris an und wurde am Montag wegen Sachbeschädigung verhaftet, teilte die Polizei mit. Bilder in sozialen Netzwerken zeigen den schwarz gekleideten Pawlenski vor der Bank, hinter zwei vergitterten Fenstern schlagen Flammen empor.

Das Feuer habe sich in einer Filiale in der Nähe des Bastille-Platzes ausgebreitet. Diese bleibe deshalb vorerst geschlossen, erklärte die Banque de France. Sie will den Künstler und seine ebenfalls verhaftete Lebensgefährtin Oksana Schaligina vor Gericht bringen.

Asyl in Frankreich beantragt

Der 33-Jährige hatte erst im Mai Asyl in Frankreich erhalten. Der Kreml-Kritiker macht immer wieder mit spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam. Im Juni 2016 wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er an den Türen der Zentrale des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Moskau Feuer gelegt hatte. Davor nagelte er auch schon seine Hoden am Roten Platz fest oder nähte sich den Mund zu.

Nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung einer Theaterschauspielerin floh Pawlenski mit seiner Familie nach Frankreich und erhielt dort im Frühjahr Asyl. In Russland drohten ihm zehn Jahre Arbeitslager.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.