Bericht: Wie Milliardär Soros Steuerzahlungen vermeidet

Soros bei einer Vereidigung vor einer Aussage vor dem US-Kongress anno 2008 zum Thema Hedge Funds
Soros bei einer Vereidigung vor einer Aussage vor dem US-Kongress anno 2008 zum Thema Hedge FundsReuters
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US-Fondsmanagern wurden laut Wirtschaftsagentur Bloomberg bis Jahresende Steuern für Einnahmen aus Offshore-Fonds gestundet. Viele Fondsmanager, darunter Soros, lenken solche Gelder jetzt in teils eigene Wohlfahrtsorganisationen, um Steuern zu sparen.

Steuervermeidung ist laut einem Bericht der Wirtschaftsagentur "Bloomberg" der Hauptgrund, warum der ungarischstämmige US-Milliardär George Soros (87) in den vergangenen Jahren insgesamt 18 Mrd. US-Dollar (15,3 Mrd. Euro) in die eigene "Open Society Foundation" (OSF) übertragen hat.

Demnach stehen bei US-Hedgefonds-Managern bis Jahresende Steuernachzahlungen an. Fondsmanager müssten bis dahin Steuern auf Provisionseinnahmen zahlen, die sie von Investoren in Offshore-Fonds erhalten hatten. Diese Steuerlast sei ihnen bis Jahresende gestundet worden. Viele dieser Hedgefondsmanager würden freilich aus solchen Provisionseinnahmen wohltätige Organisationen unterstützen - nach Möglichkeit solche ihrer eigenen Stiftungen, um die auf sie zukommende Steuerlast zu reduzieren, heißt es im Bericht.

So habe auch Soros laut einem Sprecher seiner Stiftung im Laufe der letzten Jahre fast 18 Milliarden US-Dollar an eben diese, die Open Society Foundation, transferiert.

US-Steuerexperten schätzen, dass US-Hedgefondsmanager insgesamt mindestens 100 Milliarden Dollar offshore liegen haben. Vermögensverwalter wie Soros würden einer Einkommensteuer von 39,6 Prozent unterliegen, plus weiteren staatlichen und kommunalen Abgaben. Als der US-Kongress die Steuererleichterung 2008 beseitigte, gab er den Fondsmanagern bis 31. Dezember 2017 Zeit, ihr Geld wieder nach Hause zu bringen und zu versteuern.

Per Ende 2013 hatte Soros in seinem Soros Fund Management 13,3 Mrd. US-Dollar durch steuerschonende Verschiebungen angesammelt, geht Bloomberg zufolge aus den Daten irischer Behörden hervor. Es sei unklar, wie stark der Geldtopf seither noch angewachsen sei. Bis 2011 erbrachte Soros' Quantum Fonds im Durchschnitt jährliche Erträge von 20 Prozent. Danach zahlte er die Investoren aus und baute seine Firma in ein Family-Office um, dass ausschließlich für ihn, seine Familienmitglieder und die Open Society Foundation investiert.

Die Soros-Stiftung kam wie berichtet dieses Jahr in Ungarn als Eigentümerin der Central European University (CEU) in Budapest in die Schlagzeilen. Der ungarische Regierungschef Viktor Orbán will sie per Gesetz schließen lassen. Er wirft Soros vor, über von ihm unterstützte zivile Hilfsorganisationen inklusive der erwähnten Stiftung die massenhafte Migration nach Europa zu "organisieren".

(APA)

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