Das Euro-Zahlungssystem wird für versteckte Staatskredite missbraucht.
Morgen wird die Europäische Zentralbank (EZB) mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit den schrittweisen Ausstieg aus dem billionenschweren Staatsanleihen-Ankaufsprogramm beschließen. Wird auch Zeit. Denn dieses wird offenbar in großem Stil missbraucht, um de facto unbesicherte Darlehen über das EZB-Zahlungssystem Target 2 in aller Stille und ohne große Auflagen vor allem aus Deutschland, Holland und Luxemburg überwiegend an Italien und Spanien durchzuleiten.
Und das geht so: Staatsanleihen werden von den nationalen Notenbanken auf dem Sekundärmarkt gekauft, also überwiegend bei großen internationalen Finanzplayern. Die haben ihre Euro-Repräsentanzen meist im Finanzzentrum Frankfurt, ihre Referenzkonten also bei der Bundesbank.