Steirische AT&S entpuppt sich als Liebling der Anleger

PEROUTKA Guenther
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Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S ist plötzlich doppelt so viel wert wie vor einem halben Jahr. Der Höhenflug an der Börse kommt zur rechten Zeit: Der Konzern will nämlich rund 100 Millionen Euro auftreiben.

Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S hat am Dienstag angekündigt, eine Hybridanleihe begeben zu wollen. Dieses Quasi-Eigenkapital (die Anleihe hat unbegrenzte Laufzeit und eine vorzeitige Rückzahlungsmöglichkeit nach fünf Jahren) soll ausschließlich bei  institutionellen Investoren eingeworben werden.  Details der Emission wie der Gesamtnennbetrag, der Emissionspreis und der Kupon würden basierend auf den jeweils geltenden Marktbedingungen ermittelt werden.

Wie AT&S mitteilte, wird ein Emissionsvolumen zumindest im hohen zweistelligen Millionen-Bereich angestrebt (Sub-Benchmark Size). Es könnten also durchaus 100 Millionen Euro oder mehr werden.  Die Durchführung einer potenziellen Emission sei insbesondere abhängig von den gegebenen Marktbedingungen und der Zustimmung des Aufsichtsrates und könnte noch im Geschäftsjahr 2017/18 stattfinden.  Der potenzielle Emissionserlös soll das strategische Investitionsprogramm unterstützen, das die Basis für das geplante, langfristig profitable Wachstum darstellt.

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Frisches Geld käme gelegen. AT&S hat zuletzt 520 Millionen Euro in die beiden großen Werke in China investiert und einen Technologiesprung gemacht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten scheint sich das bezahlt zu machen. Konzernchef Andreas Gerstenmayer konnte erst vor zwei Wochen von einer Trendwende und hoher Kundennachfrage berichten. Die Wachstumsprognose für Umsatz und Ergebnis wurde nach oben geschraubt. AT&S will heuer um bis zu 25 Prozent mehr erlösen als zuletzt. 

Bei Anlegern sorgte diese Botschaft für Erleichterung, an der Börse gab es einen Kurssprung um 21,4 Prozent. Der Aufwärtstrend hat seither angehalten. Gestern Dienstag erreichte die Aktie mit 18,035 Euro neuerlich ein Rekordhoch. Der Konzern ist nun erstmals mehr als 700 Millionen Euro wert, fast doppelt so viel wie vor einem halben Jahr. Analysten von Hauck & Aufhaeuser sind überzeugt, dass mehr möglich ist. Sie sehen ein Kursziel von 30 Euro.

Die AT&S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft mit Sitz im steirischen Leoben ist seit 1999 börsennotiert. Ex-SPÖ-Finanzminister Hannes Androsch hält 16,3 Prozent der Aktien, 17,8 Prozent hält Willibald Dörflinger, der Rest (65,9 Prozent) ist im Streubesitz

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