Utensilien einer Urzeitmutter: Bronzezeitrassel, Fellmütze und Sauggefäß

Ente oder Schwan? Replik einer Rassel, auf 1600 bis 1450 v. Chr. datiert. Zu dieser Zeit gibt es kaum figurale Darstellungen, außer von Wasservögeln.
Ente oder Schwan? Replik einer Rassel, auf 1600 bis 1450 v. Chr. datiert. Zu dieser Zeit gibt es kaum figurale Darstellungen, außer von Wasservögeln.(c) Rebay-Salisbury
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Die Urzeitmutter hatte bis zu acht Kinder, stillte mehrere Jahre und nahm ihr Baby auch zur Arbeit ins Bergwerk mit. Ein Forschungsprojekt zeigt die Details der Mutterschaft vom Ende der Jungsteinzeit bis zur Eisenzeit auf.

Es sind oft unscheinbare Funde, die berühren. Ein Kinderlöffel, der neben einem bestatteten Baby liegt und wohl von Fürsorge bis ins Jenseits zeugt. Der Fund aus der Mittelbronzezeit verdeutlicht: „Die Leute haben sich um ihre Kinder gekümmert, sie waren wertvoll für sie“, sagt Katharina Rebay-Salisbury. Die Prähistorikerin mit dem Forschungsschwerpunkt europäische Bronze- und Eisenzeit untersucht, wie Mutterschaft in den vergangenen drei Jahrtausenden vor Christi Geburt das Leben einer Frau veränderte, welchen sozialen Status Mütter hatten und wie sie ihre Kinder versorgten.

Die Forscherin des Instituts für Orientalische und Europäische Archäologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften leistet mit ihrem Projekt Pionierarbeit. Schon als Postdoc an den britischen Universitäten Cambridge und Leicester fiel ihr auf, dass das Thema wissenschaftlich kaum erschlossen ist. Einerseits seien die meisten Archäologen früher Männer im gesetzten Alter gewesen. „Für sie war das kein so wichtiges Thema“, sagt sie, mittlerweile selbst Mutter eines drei- und eines fünfjährigen Buben. Andererseits bringen neue Technologien heute ganz andere Möglichkeiten, um Funde aus Gräberfeldern zu untersuchen.

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