Bei seiner Privatstiftung sei alles korrekt gelaufen, betont Niederösterreichs früherer Landeshauptmann. Zur Regierungsbildung meinte er, der Bundespräsident dürfe "nicht gleich beim ersten Windchen einen kalten Schauer" bekommen.
Niederösterreichs ehemaliger Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) sieht Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei der Regierungsbildung im Bund gefordert. "Es ist wichtig, dass hier eine Regierungskonstellation zustande kommt, die sowohl national als auch international akzeptiert und respektiert wird", sagte der 70-Jährige am Montag im Interview mit dem "Standard". "Alle Exponenten auf beiden Seiten wissen genau, wie viel auf dem Spiel steht."
Auf die Forderung der Freiheitlichen angesprochen, die neben dem Innenministerium nun auch Interesse am Außen- und Finanzministerium bekundet haben, meinte Pröll: "Der Bundespräsident ist erfahren genug, dass er nicht gleich beim ersten Windchen einen kalten Schauer bekommt."
Die auffällige Ruhe, die derzeit aus den schwarz regierten Ländern kommt - in der Vergangenheit gab es von dort oftmals Zurufe in Sachen Regierungsbildung, nicht zuletzt aus Niederösterreich -, kommentierte Pröll folgendermaßen: "Die Landeschefs fahren immer gut damit, wenn sie auf ihr eigenes Land schauen, gleichzeitig aber auch das größere Ganze mit im Kalkül haben."
Auch bezog Pröll in dem Gespräch Stellung zu seiner umstrittenen Privatstiftung, die inzwischen "in Auflösung" ist. "Heute bin ich natürlich gescheiter. Die Vorgangsweise war korrekt, aber die Sicht auf solche Stiftungen hat sich geändert", sagte er.
Pröll betonte, dass die Regierungsbeschlüsse "alle ganz korrekt gefasst" worden seien. "Für jede einzelne Zuwendung gab es einen eigenen Regierungsbeschluss. Aber das ist ohnehin vergossene Milch. Die Stiftung ist in Auflösung, und damit ist die Geschichte erledigt."
(Red/APA)