ÖVI wünscht sich marktfreundlicheres Mietrecht und Innovationsanreize

Der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft fordert anlässlich der Präsentation einer Online-Untersuchung gemeinsam mit dem Politologen Peter Filzmaier mehr Effizienz im sozialen Wohnbau.

Die heimische Immobilienwirtschaft hat am Mittwoch eine vorweihnachtliche Wunschliste zur künftigen Wohnpolitik vorgelegt. Zwar sei Wohnen in Österreich im Schnitt leistbar. Ärmere Haushalte und junge Wohnungssuchende hätten aber zu kämpfen. Der ÖVI wünscht sich deshalb neben Änderungen im sozialen Wohnbau auch Investitionsanreize und ein für beide Seiten faires Mietrecht.

Leistbares Wohnen ermöglichen

"Um ärmere Haushalte und junge Wohnungssuchende zu unterstützen, gilt es allen voran die Treffsicherheit im sozialen Wohnbau zu erhöhen", fordert der Präsident vom Österreichischen Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI), Georg Flödl. Mehr als die Hälfte der einkommensschwächsten Mieter müsse sich nämlich an den privaten Wohnungsmarkt wenden.

Zudem müsse sich die Mietzinsbildung am Markt orientieren können. Besonders in Wien würde der "politisch niedrig gehaltene Richtwert zu erheblichen Folgeproblemen und unerwünschten Lenkungseffekten führen". Der private Mietwohnbau müsse ebenso angekurbelt werden: "Die Liste der ohnehin schon in Summe massiven Belastungen für die Immobilienwirtschaft, die in der jüngeren Vergangenheit beschlossen wurden, ist lang. Auch die Steuerreform 2015/2016 hat den Investitionsmotor 'Immobilie' vor allem mit dem rückwirkenden Eingriff in die einkommensteuerrechtlichen Bereiche der Absetzung für Abnutzung bei vermieteten Immobilien massiv gebremst", kritisierte ÖVI-Geschäftsführer Anton Holzapfel.

Kritik an Baugesetzen

Die Immobranche bekrittelt weiter die "kaum mehr überschaubare Fülle an Baugesetzen, OIB-Richtlinien und den rasanten Zuwachs an technischen Standards und Richtlinien." Dies behindere die Schaffung von günstigem Wohnraum.

Grundsätzlich sei die Wohnzufriedenheit in Österreich sehr hoch: 86 Prozent der Befragten sind mit ihrer Wohnsituation sehr bis eher zufrieden, geht aus einer Untersuchung des Instituts für Strategieanalysen (ISA) hervor. Auch Fläche und Zustand der Wohnobjekte werden mehrheitlich positiv beurteilt, mit den Mietkosten sind 60 Prozent sehr oder eher zufrieden. Die Bevölkerung sei aber "durch lange geführte populistische und ideologiebehaftete Grabenkämpfe über das Thema leistbares Wohnen verunsichert." (APA/red.)

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