Wald liefert natürlichen Holzschutz

Was im Wald hilft, soll auch bei Holzkonstruktionen wirken: Extrakte aus Holzabfällen liefern Substanzen, die den Abbau verhindern.
Was im Wald hilft, soll auch bei Holzkonstruktionen wirken: Extrakte aus Holzabfällen liefern Substanzen, die den Abbau verhindern.(c) Clemens Fabry
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Lebende Bäume produzieren Substanzen, die gegen Pilze und Bakterien wirken. Heimische Forscher gewinnen diese Naturstoffe aus Holzabfällen, um jenes Holz zu schützen, das in Häusern und Gärten lange halten soll.

Bei einem Spaziergang durch den Wald sehen wir oft abgestorbene Bäume oder Baumstümpfe. Sie sind meist voller Baumschwämme, überzogen von Pilzen, die das alte Holz zerlegen. „Das ist ja die eigentliche Aufgabe solcher Pilzarten: Holz abzubauen, um es wieder dem Stoffkreislauf der Natur zuzuführen“, sagt Andrea Steitz von der Holzforschung Austria. Doch wenn wir Holz konstruktiv in unseren Häusern und Gärten verwenden – als Möbel, Bau- oder Terrassenholz, wollen wir den Abbau durch Mikroorganismen tunlichst vermeiden. Deshalb schützen wir diese Hölzer beispielsweise durch Anstrichstoffe wie Lacke und dort, wo es notwendig ist, mit chemischen Holzschutzmitteln.

„Es gibt eine Vielzahl von Holzschutzmitteln, die Wirkstoffe gegen Pilze und Bakterien enthalten. Diese Wirkstoffe sind meist synthetisch hergestellt und stammen aus der Erdöl-basierten Chemie. Welche Stoffe man verwenden darf, ist gesetzlich geregelt“, sagt Steitz. Ihr Team geht im Projekt „Terpenguard“, das von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG finanziert wird, quasi wieder zurück in den Wald, um nach natürlichen Ersatzstoffen für synthetische Holzschutzmittel zu suchen. Denn im Trend des Umweltschutzes sollen vermehrt Naturstoffe statt Erdöl-basierter Chemie eingesetzt werden. „Pilze oder Bakterien befallen ja nicht nur abgestorbene Bäume im Wald, sondern auch lebende. Diese haben bestimmte Abwehrstoffe entwickelt, um sich gegen Pilze und Bakterien zu wehren“, sagt Steitz.

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