Italiens Fünf Sterne-Spitzenkandidat plant Treffen mit Investoren

Fünf Sterne-Bewegung sei ein "Stabilitätsfaktor" für Italien, versicherte Di Maio
Fünf Sterne-Bewegung sei ein "Stabilitätsfaktor" für Italien, versicherte Di MaioAFP (ALBERTO PIZZOLI)
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Die Fünf Sterne-Bewegung sei ein "Stabilitätsfaktor" für Italien, versichert ihr Spitzenkandidat Luigi Di Maio. Er startet eine Tour durch Europas Hauptstädte.

Der Spitzenkandidat von Italiens populistischer Fünf Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, hat eine Tour durch Europas Hauptstädte und Treffen mit Investoren angekündigt. Damit wolle er klar machen, dass Italiens wirtschaftliche und politische Stabilität im Fall eines Wahlsiegs der Bewegung nicht gefährdet sei, erklärte er am Wochenende.

Di Maio zeigte sich überzeugt, dass die Bewegung um den Starkomiker Beppe Grillo aus den Parlamentswahlen im Frühjahr als stärkste Partei hervorgehen und sie den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten werde. Di Maio bekräftigte laut Medienangaben die Entschlossenheit der Grillo-Bewegung, ohne Allianzen am Wahlkampf teilzunehmen. Die Gruppierung wolle außerdem Italien allein regieren. Dafür muss sie jedoch auf mindestens 40 Prozent der Stimmen kommen, denn damit hat sie ein Anrecht auf 51 Prozent der Sitze im Parlament.

Die Fünf Sterne-Bewegung sei ein "Stabilitätsfaktor" für Italien, versicherte Di Maio. Mit seiner Europa-Tour wolle er Investoren auffordern, sich verstärkt in Italien zu engagieren. Der Premierkandidat startet auch eine "Wahlrallye" durch Italien, eine drei Monate lange Werbetour, bei der er sein Wahlprogramm vorstellen will. Er empfinde es als seine Pflicht, so viel Wähler wie möglich zu treffen und mit ihnen über die Probleme des Landes zu sprechen. Die Fünf Sterne-Bewegung sei zuletzt Opfer verleumderischer Kampagnen gewesen, klagte Di Maio.

In Italien wird im nächsten Jahr ein neues Parlament gewählt. Di Maio steht für einen etwas moderateren Kurs - im Gegensatz zum Gründer, dem 69-jährigen Komiker Beppe Grillo, der das Establishment in Italien immer wieder scharf angegriffen hat. Die Fünf Sterne-Bewegung hat sich unter anderem als Anti-EU-Partei positioniert. So will Di Maio etwa ein Referendum über den Euro abhalten lassen. In den meisten Umfragen führt die Gruppierung mit rund 28 Prozent knapp vor der regierenden Demokratischen Partei (PD) um Ex-Premier Matteo Renzi. Allerdings hat es Grillo bisher stets abgelehnt, Allianzen mit anderen Parteien zu bilden.

Di Maio, der aus Neapel stammt und 2013 als Studienabbrecher ins Parlament einzog, ist Vizepräsident der Abgeordnetenkammer. Die Fünf-Sterne-Bewegung stellt mit Virginia Raggi die Bürgermeisterin in Rom. Kritiker werfen der Partei Populismus vor. Die Grillo-Politiker betonen stets, sie stünden weder rechts noch links.

(APA)

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