Diözese Linz: Bischof weist Kritiker Wagner zurecht

Diözese Linz: Bischof Schwarz
Diözese Linz: Bischof Schwarz(c) APA (Rubra)
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Der Windischgarstner Pfarrer Wagner diagnostiziert öffentlich, dass in der katholischen Kirche allgemein und speziell in der Diözese Linz "der Hut brennt". Bischof Schwarz wirft ihm nun "emotionale Aufheizung" vor.

ngewöhnlich scharf hat der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz auf die am Wochenende veröffentlichte Kritik des Pfarrers von Windischgarsten Gerhard Maria Wagner reagiert,. Dieser hatte eine "stille Kirchenspaltung" diagnostiziert. Schwarz wies Wagner zurecht, indem er ihm "emotionale Aufheizung" vorwarf.

"In der Kirche brennt der Hut"

Wagner war vor rund einem Jahr vom Vatikan als Linzer Weihbischof erkoren worden. Nach heftigen Protesten wegen seiner konservativen Gesinnung verzichtete er auf die Weihe. Doch im Programmheft der am Samstag eröffneten "Resonanzen", dem Festival der Alten Musik im Wiener Konzerthaus, prangerte er jetzt Fehlentwicklungen in der katholischen Kirche im Allgemeinen und speziell "Missstände" in der Diözese Linz an. "Ja, in der katholischen Kirche brennt der Hut", so sein Befund.

Viele Priester und Laienmitarbeiter würden "Rebellion gegen Papst und Kirche" betreiben. Er kritisierte die wachsende Zahl pastoraler Mitarbeiter, "die die Lehrautorität der Kirche hinterfragen und nicht mehr die volle Glaubens- und Sittenlehre der katholischen Kirche innerlich annehmen". Die Folge seien Gläubige, die selbstständig entscheiden würden, "was sie als Katholiken noch bejahen können", was letztendlich zu "einem "latenten Schisma", zu einer "stillen Kirchenspaltung" führe, so Wagner.

Schwarz gegen "emotionale Aufheizung"

Bischof Schwarz stellte dazu in kommenden Ausgabe der KirchenZeitung Diözese Linz fest: Seelsorge und Verkündigung könne heute nur im Miteinander aller geschehen, von Priestern, Diakonen, haupt- und ehrenamtlichen Laienmitarbeitern. "Es ist nicht zu bestreiten, dass es neben dem vielen Guten auch Sorgen und Spannungen in unserer Kirche gibt. Einseitige Schuldzuweisungen und pauschale Verdächtigungen helfen aber nicht, um die Einheit zu stärken".

Gerade die aktuelle Weltgebetswoche für die Einheit der Christen erinnere daran, worum es der Kirche in der Einheit mit christlichen Konfessionen und von Orts- und Weltkirche gehe. "Im Gespräch mit dem Papst, dem wir uns verbunden fühlen, wurde die Bedeutung des Aufeinanderzugehens betont. Was wir brauchen ist ein nüchternes und sachliches Gespräch und nicht die emotionale Aufheizung, wie sie Pfarrer Wagner in einem Wiener Programmheft veröffentlicht. Dass wir in der Diözese bereit sind für Versöhnung und Dialog, haben wir im vergangenen Jahr bekundet. Mag sein, dass wir hier noch manches intensivieren müssen."

(APA)

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