Die Tiere, die das Experiment überlebt haben, kommen auf diverse Bauernhöfe, teilte der Tierschutzverein für Tirol mit. Sie sollten für eine Studie lebendig im Schnee begraben werden.
Nach dem heftig kritisierten Lawinenexperiment mit 29 Schweinen bei Sölden (Bezirk Imst) sind die überlebenden Tiere in der Obhut des Tierschutzvereins für Tirol. Die Tiere sollen auf verschiedenen Bauernhöfen in Tirol ihre "Gnadenpension" verbringen, erklärte Obfrau Inge Welzig. Sie versicherte, dass die Schweine in "kompetente Hände" kommen werden und sich auch nicht mehr vor dem Schlachter fürchten müssen.
Die Schweine wurden bei dem Versuch betäubt und sollten unter Schnee begraben werden, bis sie erstickten. Nach einem Sturm der Entrüstung wurde die Studie vergangenen Donnerstag abgebrochen. Ziel dieses Versuchs sei gewesen, die Überlebenschancen von Lawinenopfern zu erforschen. Das Projekt hatte allerdings über die Grenzen Österreichs hinaus für große Empörung gesorgt.
Anzeigen wegen Tierquälerei
Zehn Versuchsschweine überlebten den Versuch nicht. Zwei Tierschutzorganisationen erstatteten Anzeige wegen Tierquälerei. Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit, ob ein strafrechtlich relevanter Tatbestand vorliegt.
Von einem "großen Verlust für das Projekt" hatte Studienleiter Peter Paal von der Medizinischen Universität Innsbruck nach Abbruch des Versuchs gesprochen. Lediglich ein Drittel der Studie habe durchgeführt werden können. Tierethikkommission und Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung hatten das Forschungsprojekt genehmigt. Ziel des Projektes sei es, in Zukunft die Überlebenschancen von verschütteten Lawinenopfern zu erhöhen und somit eventuell menschliche Leben zu retten. Für Kritiker handelte es sich dagegen um "Barbarei".
(APA)