Auf Peter Stöger und Dortmund wartet nun der Prüfstein FC Bayern.
Dortmund. Peter Stöger hat Borussia Dortmund den Glauben an die eigene Stärke zurückgegeben. Beim 2:1-Sieg gegen Hoffenheim war zwar einiges Glück vonnöten, Stögers erfolgreiches Heimdebüt, sein zweiter Sieg im zweiten Spiel als BVB-Trainer, lässt aber für die Zukunft hoffen. Am Mittwoch (20.45 Uhr, live ORF eins) steht der Cup-Schlager bei Meister Bayern München auf dem Programm.
„Wenn wir uns konsolidieren, wenn wir an ein paar Dingen arbeiten, werden wir im Frühjahr eine richtig gute Mannschaft sein“, meinte Stöger. In zwei Spielen mit Dortmund hat der Wiener in der deutschen Bundesliga bereits doppelt so viele Punkte geholt wie davor in der gesamten Saison mit dem 1. FC Köln. 13 Zähler fehlen auf Spitzenreiter Bayern, aber nur zwei auf den Lokalrivalen Schalke.
Der Dreier gegen Hoffenheim war allerdings glücklich. „Dieses Spiel muss man nicht unbedingt gewinnen“, gestand Stöger nach dem späten Siegestor von Christian Pulisic (89.), bescheinigte seinen Profis aber Moral: „Die Mannschaft ist bereit, alles reinzuwerfen, was sie derzeit zur Verfügung hat.“ Wie er dem Team neues Leben eingehaucht habe? „Ich habe gar nichts gemacht. Es war ja wenig Zeit. So wahnsinnig viele Dinge haben wir gar nicht verändert.“
Dennoch gab es den ersten Heimsieg seit September zu bejubeln. Nach der Durststrecke unter Vorgänger Peter Bosz schienen Verantwortliche wie Fans in Dortmund geradezu euphorisiert. „Der BVB ist wieder da“, skandierte die Gelbe Wand, Dortmunds berühmte Südtribüne, und forderte die eigene Mannschaft dazu auf, den Bayern im Cup-Achtelfinale „die Lederhosen auszuziehen“.
Stöger weiß, dass es in München einer besonderen Leistung bedarf – wohl einer besseren als gegen Hoffenheim. „Mal schauen, was jetzt noch in München möglich ist. Angenehm wird es dort sicher nicht“, meinte der 51-Jährige. Allerdings sei mit guter Vorbereitung auch beim Tabellenführer etwas möglich. „Spannend wird es allemal, chancenlos sind wir sicherlich nicht.“
Mit einem Sieg bei den Bayern könnte Stöger vor seinem Weihnachtsurlaub in Wien noch einmal Schlagzeilen liefern. Auf die skurrile Situation, dass er bei seinem Heimdebüt mit Julian Nagelsmann möglicherweise auf den künftigen Dortmund-Coach traf, reagierte er mit Humor. „Nicht auf den falschen Stuhl setzen“, rief er Hoffenheims Trainer-Jungstar beim Gang aus den Kabinen zu. (dpa/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.12.2017)