Snowboarder Karl verpasst Lackenhof-Quali hauchdünn

SNOWBOARD WELTCUP IN LACKENHOF: PARALLEL-RIESENTORLAUF DER HERREN: KARL (AUT)
SNOWBOARD WELTCUP IN LACKENHOF: PARALLEL-RIESENTORLAUF DER HERREN: KARL (AUT)APA/EXPA/SEBASTIAN PUCHER
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Der Niederösterreicher fuhr um 18 Hundertstel am 16er-Finale vorbei. Aber sein vor vier Wochen verletzter Fuß "hielt". Für die Österreicher gab es zwei Podestplätze.

Startnummer 13 hat Benjamin Karl beim Snowboard-Heim-Weltcup in Lackenhof kein Glück gebracht. Der am Fuß verletzte Niederösterreicher verpasste am Freitag beim Renn-Comeback den Einzug ins 16er-Finale als 17. hauchdünn um nur 0,18 Sekunden.

Slalom-Olympiasiegerin Julia Dujmovits hat im Parallel-Riesentorlauf (PGS) der Damen Rang zwei belegt. Die Burgenländerin unterlag im Finale Ester Ledecka, das tschechische Multitalent hatte auch die beiden Weltcup-Bewerbe in dieser Olympia-Disziplin Mitte Dezember in Carezza und Cortina d'Ampezzo gewonnen. Einen Podestplatz für die Österreicher gab es durch Alexander Payer auch bei den Herren. Der Sieger von Cortina gewann das "kleine Finale" gegen den Slowenen Zan Kosir. Im Duell um den Sieg setzte sich der Schweizer Nevin Galmarini um 1/100 Sekunde vor Rok Marguc durch, einem weiteren Slowenen

Karl hat sich vier Wochen zuvor bei einem Trainingssturz den rechten Knöchel gebrochen und zwei Bänder gerissen und operiert werden müssen. Dennoch wagte er am Freitag das Renn-Comeback und dieses verlief zunächst im ersten Qualifikationslauf erstaunlich gut. Im zweiten Lauf zeigte sich aber doch die Schwere der Verletzung und letztlich scheiterte der vierfache Weltmeister zur Enttäuschung der zahlreichen Karl-Fans im Ziel sowie seiner Familie denkbar knapp.

"Es ist einerseits gut zu sehen, dass ich das Snowboarden in den Wochen seit der Verletzung nicht verlernt habe. Umgekehrt ist das jetzt schon bitter", sagte Karl im Ziel. "Ein Wimpernschlag dauert auch nicht viel länger", kommentierte er die 18 Hundertstel.

"Verletzung im Kopf"

"Aber um die geht es mir nicht", betonte Karl. "Sondern darum, dass ich es nicht geschafft habe, die Verletzung auszublenden. Ich bin den Frontside-Schwung ein bissl auf rohen Eiern gefahren", sagte der Niederösterreicher. "Wenn der Arzt sagt, dass mein Sprunggelenk für immer kaputt sein kann wenn das Gelenk nochmal bricht und die Schraube ausreißt, das musst du erst mal aus dem Kopf kriegen", erklärte Karl. "Ich hab das aber nicht geschafft."

"Vielleicht", so der Niederösterreicher, "war das aber eh gescheit, weil der Körper ein bissl Ruhe braucht", suchte er das Positive. "Es war trotzdem schön zu fahren. Der Hang ist super, die Piste war super hergerichtet und auch das Wetter passt am Renntag." Dazu kommt, dass Karl Vaterfreuden entgegenblickt. Ehefrau Nina ist schwanger, das zweite Kind wird für Juni erwartet.

Sportlich will Karl nun seinem Fuß etwas Ruhe gönnen. "Wenn ich in Gastein starten will, müsste ich sofort wieder trainieren. Dann hätte der Fuß gar keine Ruhe."

Voraussichtlich wird sich der Wahl-Lienzer auf die zwei noch zur Olympia-Qualifikation zählenden PGS-Bewerbe in Rogla konzentrieren. "Bis dahin sollte der Fuß so weit sein, dass nichts mehr kaputt gehen kann. Der Trainerstab steht hinter mir. Aber wenn vier aufs Stockerl fahren, wird es hart auch für ihre Entscheidung." Deshalb hat Karl einen klaren Plan. "Ich will bis Rogla fit werden und mich dort klar qualifizieren."

(APA)

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