Fünf neue Parteichefs in Niederösterreich liefern sich moderaten Schlagabtausch, inhaltlich drehte sich die Debatte um fünf selbst gewählte Themen.
Eine Novität brachte die Konfrontationsrunde der Spitzenkandidaten für die niederösterreichische Landtagswahl am Sonntag im ORF: Alle fünf Teilnehmer traten zum ersten Mal in dieser Funktion auf. Für die Wähler eine Möglichkeit, die neuen Gesichter kennen zu lernen. Was sie danach wissen?
Dass Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) gar nicht die Ambitionen hat, in die Fußstapfen ihres Vorgängers Erwin Pröll zu treten und die absolute Mehrheit zu verteidigen. Dass SPÖ-Chef Franz Schnabl seine Kontrahentin dabei unterstützt und die nicht angestrebte absolute Mehrheit verhindern will.
Dass FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer wenig überraschend auf das Thema „kriminelle Ausländer“ setzt und in der Vergangenheit schon mal am rechten Rand angestreift ist. Dass Grünen-Chefin Helga Krismer ein hohes persönliches Risiko eingeht, indem sie für den Landtagswahlkampf persönliche Haftungen übernommen hat. Und dass die Neos die besseren Grünen sein wollen und auf das Thema Kontrolle setzen.
Bundesthemen dominieren
Es war eine weitgehend moderat geführte Diskussion unter den Spitzenkandidaten, die bei all den ab und zu aufflackernden Differenzen amikal ablief. Die Meinungsverschiedenheiten waren dort am stärksten, wo es gar nicht um Landesthemen, sondern um die Bundespolitik ging. Schnabl etwa kritisierte die Einstellung der Aktion 20.000 zur Beschäftigung von älteren Langzeitarbeitslosen, Neos-Kandidatin Indra Kollini forderte eine Senkung der Lohnnebenkosten mit dem Ziel, mehr Beschäftigung zu generieren.
(maf)