König und Gefangener: Mythen und Legenden um Richard Löwenherz

Die Landesausstellung im Historischen Museum der Pfalz in Speyer zeigt eine Rekonstruktion der Belagerung von Akkon während des Dritten Kreuzzugs (1191).
Die Landesausstellung im Historischen Museum der Pfalz in Speyer zeigt eine Rekonstruktion der Belagerung von Akkon während des Dritten Kreuzzugs (1191).(c) Ausstellung Speyer Faber Courtial
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Der englische König Richard Löwenherz gilt als charismatischer Herrscher des Mittelalters. Seine Popularität reicht bis in die Gegenwart, dank Robin Hood und Sänger Blondel, der seinen gefangenen Herrn gesucht haben soll. Eine Landesausstellung in Speyer breitet alles aus, was man über Richard I. und seine Zeit wissen muss.

Manchmal gelingt es einer Ameise, einen Löwen zu töten. Sehr beklagenswert das, jammerte der Chronikschreiber Roger von Howden im Jahr 1200. Wenige Monate zuvor, am Abend des 26. April 1199, starb im Alter von 42 Jahren der Mann, auf den er sich bezog, den er persönlich kannte und mit dem er im Heiligen Land als Kreuzzugsritter unterwegs gewesen war: der englische König Richard I. mit dem Beinamen Löwenherz.

Wie unnötig dieser Tod doch war! Der Mann mit dem Heldenimage schaute bei der Belagerung der Burg eines aufständischen Adeligen zu, er trug dabei nur einen Helm und keine Rüstung, die Sache war ohnehin schon gelaufen. Da zielte ein einsamer Armbrustschütze unter dem notdürftigen Schutz einer aufgestellten Bratpfanne vom Burgturm herab auf den König und traf ihn an der linken Schulter. Beim Versuch, den Pfeil herauszuziehen, brach der Schaft ab. Ein Arzt schnitt den Bolzen heraus, doch die Wunde war riesig und wurde brandig. Der König starb einen harten Tod, vergab im letzten Moment mit der Ritterlichkeit, für die er berühmt war, dem Schützen, was sein Gefolge nicht daran hinderte, dem armen Mann anschließend die Haut abzuziehen.

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