Tiroler Kristallkonzern Swarovski denkt über Börsegang nach

Nadja Swarovski will das Markenprofil  stärken
Nadja Swarovski will das Markenprofil stärkenAFP (DANIEL LEAL-OLIVAS)
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Das Geld könnte für die weitere Expansion in Nordamerika und vor allem für den Ausbau des Online-Geschäfts eingesetzt werden, sagt Nadja Swarovski.

Sehr reich und sehr öffentlichkeitsscheu: Das sind die beiden Eigenschaften, die das Kristall- und Optik-Imperium Swarovski charakterisieren  - wenn auch nicht manches Familienmitglied. Die restriktive Informationspolitik könnte bzw. müsste sich drastisch ändern, wenn die Pläne von Nadja Swarovski realisiert werden. Die Ur-Ur-Ur-Enkelin von Firmengründer Daniel Swarovski und die erste und einzige Frau im Konzern-Vorstand bringt einen Börsegang ins Spiel. Wie sie in einem Interview am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos erklärte, würde ein IPO (Initial Public Offering) helfen, die Expansion des Konzerns in Nordamerika voranzutreiben. Noch wichtiger seien die Erlöse freilich für den Ausbau des Online-Geschäfts - derzeit stehe das nicht auf dem Programm.

Allerdings würde die Familie auch nach dem Börsegang die Kontrolle behalten, sagte Swarovski. Derzeit halten 70 Familienmitglieder Anteile an dem 1895 gegründeten Traditionsunternehmen. Vor allem aber müsste der Börsegang so gestaltet werden, dass sich die Familie identifizieren könne. Das Thema stehe zwar derzeit nicht im Vordergrund, "aber wir denken immer nach", sagte Swarovski.

Auch Luxuslabels brauchen Online-Geschäft

Eine schlagkräftige Online-Strategie wird angesichts der 'dominanz von Handelskonzernen wie Amazon und Alibaba auch für Luxuskonzerne immer bedeutender. Unternehmen wir LVHM und Kering haben deshalb in den vergangenen Monaten ihre Angebote ausgebaut und eigene Websites in China und anderswo lanciert. Svarovski expandiert abseits der Schmucklinie mit Brillen und Wohnaccessoires und sucht einen Lizenzpartner für eine Parfüm-Linie. Der Konzern macht rund 3,4 Mrd. Euro Umsatz, wobei das Kristall-Geschäft für 2,6 Mrd. Euro verantwortlich ist. China ist der bei weitem größte Markt. Weltweit verfügt Swarovski über 2800 Geschäfte, Produktionen gibt es in Österreich, Indien, Thailand, Veitnam, Serbien und den USA.  

Nadja Swarovski will das Markenprofil  stärken, unter anderem mit Kooperationen mit Modelabels.      

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