Anna Veith gewinnt Super-G-Silber

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ALPINE SKIING-OLY-2018-PYEONGCHANG-MEDALSAPA/AFP/JAVIER SORIANO
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Die Salzburgerin verpasst den Sieg nur um eine Hundertstelsekunde. Gold geht an die Tschechin Ester Ledecka, die eigentlich eine noch bessere Snowboarderin ist.

Der Damen-Super-G bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang hat mit dem Sensationssieg der Tschechin Ester Ledecka geendet. Die 22-jährige Snowboard-Weltmeisterin distanzierte Anna Veith im Alpincenter Jeongseon mit Startnummer 26 um eine Hundertstelsekunde, Bronze ging  an die Liechtensteinerin Tina Weirather (+0,11).

Ledecka hatte schon seit längerem damit beeindruckt, im Snowboard- und im Ski-Weltcup an der Spitze mitzufahren. Weitaus erfolgreicher war sie bisher aber auf dem Brett gewesen, da gilt sie nächsten Samstag beim Parallel-Riesentorlauf als Favoritin. Auf Skiern hatte sie Veith das schon sicher geglaubte Gold genommen und Lara Gut vom Siegespodest gedrängt. Die Schweizerin verpasste Bronze um eine Hundertstelsekunde. Zweitbeste ÖSV-Läuferin wurde in dem engen Rennen Cornelia Hütter als Achte (0,43).

Veith hatte 2014 in Sotschi noch unter ihrem Mädchennamen Fenninger Super-G-Gold geholt, nun verfehlte sie den vierten österreichischen Erfolg in einem Olympia-Super-G der Damen mit dem kleinsten aller möglichen Rückstände. Die bereits neunte Medaille für das ÖOC-Team bei diesen Spielen ist die zweite in Silber. Dazu gab es bis dahin dreimal Gold und viermal Bronze.

Sensation einer Snowboarderin

Der alpine Super-G der Damen bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang hat am Samstag eine absolute Sensation gebracht. Snowboard-Weltmeisterin Ester Ledecka fuhr mit Nummer 26 zum Sieg. Es war eine hauchdünne Entscheidung im Alpincenter Jeongseon. Wie am Vortag der siegreiche Kärntner Matthias Mayer hatte Veith die Startnummer 15 umgebunden und setzte sich vor Weirather und Gut vorerst in Front. Die Schweizerin verfehlte Bronze letztlich um 1/100. "Es war unglaublich, das grüne Licht zu sehen. Mein schönster Sieg", hatte Veith in bereits gegebenen Siegesinterviews gesagt. Doch dann kam Ledecka, Könnerin sowohl auf dem Snowboard wie auch auf Skiern.

Als der Jubel für die 22-Jährige im Zielraum aufbrandete, bekam sie selbst lange gar nicht mit, dass sie sich in Front gesetzt hatte. "Es ist es unfassbar. Als ich im Ziel war, habe ich gedacht, es muss ein Fehler sein - vielleicht ändern sie die Zeit noch oder ich habe ein Tor ausgelassen." Mit dem Brett sowie mit zwei Latten bei den Spielen anzutreten, sei eigentlich ihr Saisonziel gewesen. "Ich habe davon geträumt, in beiden Sportarten antreten zu dürfen."

Und jetzt die Abfahrt der Damen? Ein Speed-Double?

Während Ledecka beim Großereignis in Südkorea noch den Parallel-Riesentorlauf der Snowboarderinnen vor sich hat und da Favoritin ist, nimmt Veith dennoch durchaus zufrieden die Vorbereitungen auf die Abfahrt in Angriff. "Ich bin extrem glücklich, was ich erreicht habe. Eine Silbermedaille zu machen, ist auch etwas extrem Großes. Für mich passt das genauso. Wir haben schon gesehen, dass sie (Ledecka, Anm.) schnell fahren kann. Sie ist ein extrem großes Talent."

Veith war knapp dran, den fünften österreichischen Triumph in einem Olympia-Super-G der Damen zu verbuchen. Davor hatte es mit Michaela Dorfmeister, Andrea Fischbacher und Veith dreimal in Folge für Rot-Weiß-Rot geklappt. In Sotschi 2014 hatte Veith aber noch unter ihrem Mädchennamen Fenninger gesiegt. Danach verletzte sie sich schwer, auch deswegen war sie nun auch über Silber glücklich. "Genau das ist der Moment, der mich über die schweren Stunden hinweggebracht hat."

Auf einem von Veith-Coach Meinhard Tatschl recht eng gesteckten und damit auf seinen Schützling zugeschnittenen Kurs hatte Lindsey Vonn mit der Startnummer eins bis kurz vor dem Ziel eine goldverdächtige Fahrt hingelegt. Ein schwerer Fehler warf die US-Amerikanerin aber auf Platz sechs zurück (+0,38). "Ich muss auf die nächste Chance warten", sagte Vonn und meinte damit wohl die für Mittwoch angesetzte Olympia-Abfahrt.

Veiths zweiter Platz bedeutete die neunte ÖOC-Medaille bei diesen Spielen, die zweite in Silber. Dazu gab es bis dahin dreimal Gold und viermal Bronze.

(APA)

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