Restituiertes Klimt-Bild für 30 Millionen Euro versteigert

Gustav Klimst ''Kirche in Cassone - Landschaft mit Zypressen''
Gustav Klimst ''Kirche in Cassone - Landschaft mit Zypressen''(c) EPA (FELIPE TRUEBA)
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Nach einer "privaten Restitution" kam Klimts Gemälde "Kirche in Cassone - Landschaft mit Zypressen" bei Sotheby's in London unter den Hammer. Es galt jahrzehntelang als verschollen.

Nach einer wechselvollen Geschichte hat Gustav Klimts Gemälde "Kirche in Cassone - Landschaft mit Zypressen" einen neuen Besitzer: Das Bild ist bei einer Versteigerung am Mittwochabend beim Auktionshaus Sotheby's in London für knapp 27 Millionen Pfund (30,7 Millionen Euro) verkauft worden, teilte Sotheby's auf seiner Homepage mit.

In Dollar gerechnet war es das zweithöchste jemals erzielte Auktions-Ergebnis für eine Klimt-Arbeit, nach den im November 2006 bei Christie's New York erzielten 87,9 Mio. Dollar für das restituierte Porträt "Adele Bloch-Bauer II". Das Bild "Buchenwald" erzielte damals 40,34 Mio. Dollar.

Einigung ohne gesetzliche Verpflichtung

Das lang verschollene Ölbild "Kirche in Cassone" wurde im Rahmen eines privaten Restitutionsverfahren versteigert: Das Gemälde von 1913 gehörte ursprünglich dem österreichischen Stahlindustriellen Viktor Zuckerkandl, wechselte im Zweiten Weltkrieg aber seinen Besitzer.

Obwohl das Kunstrückgabegesetz nicht anzuwenden war und der private Erwerb in gutem Glauben erfolgt war, einigten sich der in Kanada lebende Erbe der Zuckerkandl-Schwester Amalie Redlich und der jetzige, österreichische Besitzer auf eine Versteigerung des Bildes.

Der Erlös beim "Impressionist and Modern Art Evening Sale" sollte zwischen den beiden aufgeteilt werden. Geschätzt worden war "Kirche in Cassone - Landschaft mit Zypressen" auf zwischen 12 und 18 Millionen Pfund. Es übertraf somit die Erwartungen klar.

Verschwand während NS-Diktatur

Das Landschaftsgemälde entstand, als Klimt (1862-1918) mit seiner Muse Emilie Flöge auf einer Reise am Gardasee war. Es war in Wien während der NS-Diktatur verschwunden und tauchte erst Jahrzehnte später wieder auf.

(Ag./Red.)

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