Elon Musks Weltrauminternet in Wartestellung

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Schon zwei Mal musste der Start der Falcon-9-Rakete mit den ersten zwei Internet-Satelliten verschoben werden. Ab 2019 will Musk knapp 12.000 Satelliten ins All schießen.

Eine Internetverbindung aus dem All stand bislang nur Armeen und Hilfsorganisationen zur Verfügung. Dieses Premium-Internet, das auch den letzten Winkel mit einer Verbindung versorgt, ist teuer. Dennoch haben sich bereits vier Unternehmen erfolgreich bei der Federal Communications Commission beworben. Die letzte Genehmigung der Aufsichtsbehörde erhielt das Elon-Musk-Unternehmen Space X. Statt Autos will das Unternehmen nun Satelliten ins All schießen. Doch schon vor dem Start des ersten Tests hapert es.

11.943 Satelliten will Elon Musk in den All schießen. Das wären glatt sechs Mal so viele Satelliten wie ingesamt den Erdball umkreisen. Aber Elon Musk denkt - wie gewöhnlich - in großen Dimensionen. Die zwei ersten Satelliten MicroSat-2a und -2b wiegen etwa 400 Kilogramm.

Satelliten sollen miteinander kommunizieren

Satelliten dieser Art sollen in einer Höhe von 340 Kilometer die Erde umkreisen. Weitere 4425 Exemplare werden in eine Höhe von 1200 Kilometern geschossen. Nicht nur, dass dieses Projekt größer dimensioniert ist, als alle drei Projekte von OneWeb, Space Norway und Telesat zusammen, es ist auch komplizierter aufgebaut.

Statt einer geostationären Umlaufbahn sollen Musks Satelliten die Erdumlaufbahn ständig umkreisen, sodass die Satelliten auch untereinander miteinander kommunizieren müssten. Die Aufgaben müssten abhängig von ihrer Position regelmäßig weitergegeben werden. Aufgrund der niedrigen Flughöhe könne aber zwischen den Satelliten und der Erde beinahe ohne Verzögerung kommuniziert werden. Elon Musks Ziel, ein Internet aus dem Weltraum anzubieten, das so schnell ist, als wäre das Netz auf der Erde, ist dem Exzentriker auch bis zu 15 Milliarden Dollar wert.

Start soll am Mittwoch erfolgen

Doch schon jetzt gibt es erste Probleme. Zum zweiten Mal wurde der Start verschoben. Statt am Wochenende sollen jetzt die Satelliten am Mittwoch ins All geschossen werden. Die Verantwortlichen beanspruchten mehr Zeit für Kontrollen. Sofern der Falcon-9-Start erfolgreich ist, werden die zwei Satelliten MicroSat-2a und -2b mit sieben Bodenstationen. Zu Beginn sind nur je 15 Minuten pro Station eingeplant. Das läge aber nicht an Kapazitätsproblemen, sondern daran, den regulären Funkverkehr nicht zu stören.

Elon Musk wird aber mit seinem Starlink-Projekt neben dem Abschuss von knapp 12.00 Satelliten in 2019 noch andere Herausforderungen zu meistern haben. Denn unklar ist, ob die Satelliten tatsächlich für eine stabile, flächendeckende Verbindung ausreichen. Außerdem muss geprüft werden, ob die Frequenzen durch die neuen Satelliten nicht gestört werden.

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