Millionenstrafe für Bosch und Continental

(c) REUTERS (Fabian Bimmer)
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EU nimmt Autozulieferer wegen Kartellen ins Visier.

Brüssel. Die deutschen Autozulieferer Bosch und Continental sollen wegen Bildung illegaler Kartelle Millionenstrafen zahlen. Dies teilte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Mittwoch mit. Sie verhängte zudem hohe Geldstrafen gegen ein Kartell von Reedereien, die Fahrzeuge verschifften. Insgesamt verlangt sie mehr als eine halbe Milliarde Euro.

Zugleich kündigte die Kommissarin weitere Entscheidungen an. Auch die Ermittlungen wegen des möglichen deutschen Autokartells seien noch nicht abgeschlossen.

Der „Spiegel“ hatte im Sommer über angebliche Absprachen zwischen VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler über Technik, Kosten und Zulieferer berichtet. Die EU-Kommission prüft Hinweise dazu.

An drei Kartellen beteiligt

Die jetzt verhängten Kartellstrafen haben damit nach Vestagers Angaben nichts zu tun. Nach Feststellung der EU-Kommission war Bosch an drei unterschiedlichen Kartellen beteiligt. So soll sich der deutsche Konzern mit den japanischen Konkurrenten Denso und NGK zwischen den Jahren 2000 und 2011 auf dem Markt für Zündkerzen abgesprochen und auch Preise abgestimmt haben. Dafür verhängte die Brüsseler Behörde eine Geldbuße von 76 Mio. Euro, knapp 46 Millionen davon gegen Bosch.

Weitere 75 Mio. Euro Geldstrafe verlangen die Wettbewerbshüter von Bosch und dem Zulieferer Continental, weil sie sich bei Angeboten von Bremssystemen für Daimler, BMW und Volkswagen abgesprochen haben sollen. Das Unternehmen TRW bekam eine mögliche Strafe erlassen, weil es den Fall aufgedeckt hatte. (APA/dpa)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.02.2018)

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