Austria trennte sich von Trainer Thorsten Fink

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Die Misserfolge der vergangenen Wochen haben Konsequenzen. Trainer Thorsten Fink muss gehen.

Bei der Wiener Austria ist am Sonntag der erwartete Trainerwechsel über die Bühne gegangen. Der kriselnde Fußball-Bundesligist trennte sich einen Tag nach dem 1:2 bei der Admira von Coach Thorsten Fink. AG-Vorstand Markus Kraetschmer und Sportdirektor Franz Wohlfahrt suchen nun nach einem Nachfolger, wie der Tabellensiebente in einer Aussendung bekanntgab.

Fink leitete am Sonntagvormittag noch das Training in Steinbrunn und erfuhr danach von der Clubführung, dass er gemeinsam mit Co-Trainer Sebastian Hahn von seinen Aufgaben entbunden wurde. „Das Positive überwiegt, denn wir hatten erfolgreiche Jahre. Zuletzt haben aber die Ergebnisse nicht gepasst und da hat man als Klub keine Zeit, um wochenlang auf eine Verbesserung zu warten. Ich wünsche dem Klub alles Gute für die Zukunft“, wurde der Deutsche in der Mitteilung zitiert.
Kraetschmer meinte zur Trainerrochade: „Wir sind zum Schluss gekommen, dass wir jetzt Maßnahmen setzen müssen, um den Turnaround zu schaffen. Wir haben noch zwölf Runden und glauben an unsere Chance, deswegen haben wir diese Veränderung vorgenommen.“
Mit wem die Wende gelingen soll, ist noch offen. „Wir haben bereits erste persönliche Telefonate geführt, weitere werden im Laufe des Tages folgen. Hauptziel ist es, so rasch wie möglich jemanden zu finden, der mit uns bis zum Saisonende alles unternimmt, um unser Minimalziel Europa League noch zu schaffen“, erklärte Kraetschmer.

Gute Zeit gemeinsam gehabt, aber...

Wohlfahrt bedankte sich bei Fink, „der in den vergangenen zweieinhalb Jahren sehr erfolgreich bei uns gearbeitet hat, einmal Dritter und Zweiter war und uns zweimal in die Gruppenphase der Europa League geführt hat. Zudem haben wir tolle Transfererlöse in dieser Zeit gemeinsam erzielen können.“

Fink hatte sein Amt im Sommer 2015 angetreten und mit der Austria in seiner ersten Saison Endrang drei erreicht. Ein Jahr später wurden die „Veilchen“ Vizemeister. Zudem gelang unter Fink, hinter Karl Daxbacher Austrias längstdienender Trainer dieses Jahrtausends, zweimal die Teilnahme an der Europa-League-Gruppenphase.

Vor Beginn der laufenden Saison hatte der 50-Jährige noch den Meistertitel als Ziel ausgerufen, doch spätestens im Herbst geriet Sand ins Getriebe. Ausgerechnet in einer Phase, in der Fink ÖFB-Teamchef-Kandidat war und sein Interesse an diesem Job auch öffentlich bekundete, kassierte die Austria vier Pflichtspiel-Niederlagen in Folge - zwei davon gegen Rapid.

Vierter Trainerwechsel der Saison

Richtig bergauf ging es seither nicht mehr, auch nicht im Frühjahr, als die ärgste Verletztenmisere überwunden war und die Europacup-Doppelbelastung wegfiel. Das Jahr 2018 begann mit einem Auswärts-1:1 gegen Rapid, danach folgten drei Niederlagen.

Deshalb droht das Szenario, dass die Austria ausgerechnet in der ersten Saison in ihrer runderneuerten Generali Arena nicht im Europacup dabei ist. Von Rang vier, der definitiv zur Teilnahme am internationalen Geschäft berechtigt, ist man zwölf Runden vor Schluss zwölf Punkte entfernt. Im Cup sind die Wiener bereits ausgeschieden.

Die Entlassung von Fink bedeutet den vierten Trainerwechsel in der Bundesliga in der laufenden Saison. Zuvor wurde bei der Admira Damir Buric durch Ernst Baumeister und in St. Pölten Jochen Fallmann durch Oliver Lederer ersetzt. Bei Sturm Graz trat Heiko Vogel die Nachfolge des zum ÖFB-Teamchef aufgestiegenen Franco Foda an.

(APA)

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