Kaffeesiederball: Mexiko, Mexiko in der Hofburg

Kaffeesiederball
Kaffeesiederball(c) Teresa Zötl
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Buntes Treiben beim Kaffeesiederball – und Gegenwind für den Dritten Nationalratspräsidenten Graf.

Wer mexikanische Nächte sät, wird viel Farbe, Flitter, gute Laune und Temperament ernten – aber eben auch, immer wieder, typisch Wienerisches. So geschehen beim 53.Ball der Wiener Kaffeesieder in der Hofburg, der unter dem Motto „Mexiko“ stand. Zu charmant waren die Walzer- und Weinseligkeit oder die Hofreitschule, die den Gästen des Balls heuer erstmals offen stand. Oder die Eröffnung und die Mitternachtsquadrille unter Anleitung von Thomas Schäfer-Elmayer, die unter dem Grün-Weiß-Rot Mexikos (Luftschlangen von der Decke!) über die Bühne gingen.

Der prominenteste mexikanische Gast war einer, der tot ist: die Malerin Frida Kahlo nämlich; tänzerisch schon zu Beginn des Abends mit Inbrunst dargestellt von der Solistin Ketevan Papava. Lesbischer Kuss mit einer weiteren Tänzerin inklusive, ehe sich „Kahlo“ ihrem Lebensmenschen Diego Rivera (Kirill Kourlaev) in die Arme warf. Davor erklangen bereits die mexikanische Nationalhymne, die österreichische Bundeshymne (mit „großen Söhnen“) und die Europahymne.

Mehr als 6000 Gäste lauschten, tanzten, walzten, genossen die Kaffeehauskunst, die von „Ballvater“ Maximilian Platzer und Dutzenden anderen Kaffeehausbesitzern präsentiert wurde. Im Namen der Kaffeebohne!


Buhrufe im Ballsaal. Am umstrittensten von den zahlreichen Promis war wohl der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf. Nach seiner Teilnahme am Burschenschafterball eine Woche davor erntete er in der Hofburg diesmal Buhrufe junger Gäste. Weiters vertreten: Finanz-Staatssekretär Reinhold Lopatka, Wirtschafts-Staatssekretärin Christine Marek, Grünen-Chefin Eva Glawischnig und TV-Moderator Volker Pieszek, die Künstler Dagmar Koller, Uwe Kröger, Sandra Pires, Johanna Wokalek, Christoph Fälbl und der Unternehmer Karl Wlaschek. Und neben Mexikos Botschafter in Österreich, Alejandro Díaz, Dutzende weitere Diplomaten. Und, und, und.

So richtig mexikanisch-wienerisch wurde es mit den nachmitternächtlichen Gesangs- und Tanzeinlagen. Auf den Vortrag von Francisco Araiza und Monica Guillen-Chavez („A Mexico con Amor“) folgten Klänge von Joseph Lanner bis „Fledermaus“. Na bitte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.02.2010)

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