Trump erwägt Reise nach Jerusalem zur Botschaftseinweihung

FILE PHOTO: U.S. President Donald Trump and first lady Melania stand at the entrance of the Church of the Holy Sepulchre in Jerusalem´s Old City
FILE PHOTO: U.S. President Donald Trump and first lady Melania stand at the entrance of the Church of the Holy Sepulchre in Jerusalem´s Old City(c) REUTERS (Ronen Zvulun)
  • Drucken

Israels Premier Netanyahu wünscht sich den US-Präsidenten als Gast bei der Botschaftseröffnung der Amerikaner in Jerusalem. Die Reise werde nun geprüft. Die Beziehungen zwischen den Ländern seien "nie besser" gewesen, meinte Trump.

US-Präsident Donald Trump erwägt eine Reise nach Jerusalem zur Eröffnung der dortigen US-Botschaft im Mai. Dies sagte er am Montag bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu im Weißen Haus. Die mögliche Reise werde derzeit von seiner Regierung geprüft.

Netanyahu hatte vor seiner Abreise nach Washington den Wunsch geäußert, dass Trump an der Einweihung der Botschaft teilnimmt. Er werde mit dem US-Präsidenten über diese "Möglichkeit" sprechen, kündigte er an.

Bei seinem Treffen mit Trump im Oval Office zeigte sich Netanyahu erneut dankbar für dessen Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die Botschaft von Tel Aviv dorthin zu verlegen. An diese Entscheidung "werden sich die Menschen durch die Zeitalter erinnern", sagte der israelische Regierungschef.

Der US-Präsident sagte seinerseits, die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Israel seien "nie besser" gewesen.

Bruch mit jahrzehntelangem Konsens

Durch seine Jerusalem-Entscheidung hatte Trump im Dezember mit jahrzehntelanger US-Politik gebrochen. Nach Angaben des US-Außenministeriums wird die Botschaft zum 70. Jahrestag der israelischen Staatsgründung am 14. Mai umziehen. Sie wird zunächst mit einem kleinen Stab im Gebäude des US-Konsulats untergebracht, das zwischen dem Westteil Jerusalems und den palästinensischen Wohngebieten im Ostteil liegt.

Der Status von Jerusalem ist eine der heikelsten Fragen im Nahost-Konflikt. Israel hatte den Ostteil samt der historischen Altstadt im Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzt und 1980 annektiert, die UNO erkennt die Annexion aber nicht an. Die Palästinenser beanspruchen Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen Palästinenserstaats. Internationaler Konsens war bisher, dass der Status von Jerusalem erst in einem Friedensabkommen mit den Palästinensern festgelegt werden soll.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Archivbild: US-Vizepräsident Mike Pence und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu
Außenpolitik

USA wollen schon im Mai Botschaft in Jerusalem eröffnen

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will die umstrittene Verlegung der Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem schon in diesem Frühjahr umsetzen.
Am Dienstag wandte sich der Palästinenser-Präsident erstmals seit 2009 wieder an das höchste UN-Gremium – angesichts der Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die USA unter neuen Vorzeichen.
Außenpolitik

Abbas fordert Konferenz für Nahost-Frieden

Palästinenser-Präsident sprach vor UN-Sicherheitsrat.
Einer der Krater der israelischen Luftangriffe im Gaza-Streifen.
Außenpolitik

Israel fliegt weiter Luftangriffe auf den Gazastreifen

Laut israelischer Armee waren "Untergrundeinrichtung" im Süden das Ziel. Seit ein Sprengsatz am Samstag israelische Soldaten getötet hatte, flog die Luftwaffe verstärkt Angriffe.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.