Der Zeitplan des saudiarabischen Ölkonzerns werde wahrscheinlich nicht halten. Das Unternehmen will fünf Prozent an die Börse bringen und damit den
Der mit Spannung erwartete Börsengang des staatlichen saudiarabischen Ölkonzerns Aramco verzögert sich einem Zeitungsbericht zufolge auf das kommende Jahr. Eine Platzierung von Aktien des weltgrößten Ölkonzerns in diesem Jahr an einer Börse außerhalb Saudi-Arabiens sei nicht wahrscheinlich, berichtete die "Financial Times" (Montag) unter Berufung auf britische Beamte.
Damit gerät der gesamte Zeitplan ins Wanken. Saudi-Arabien will nach bisherigen Plänen in diesem Jahr rund fünf Prozent des Unternehmens an die Börse bringen. Der Börsengang soll Berichten zufolge ein Volumen von rund 100 Mrd. Dollar (81,36 Mrd. Euro) haben. Er wäre damit der größte der Welt. Das Land will den Erlös des Börsengangs dazu nutzen, um die Abhängigkeit der heimischen Wirtschaft vom Ölmarkt zu verringern.
Zu hohe Preisvorstellungen?
Um die Platzierung der Anteile außerhalb Saudi-Arabiens buhlen mehrere ausländische Börsenbetreiber. Dem "FT"-Bericht zufolge hat London weiter gute Chancen auf diese prestige- und einkommensträchtige Platzierung. Eine Emission bei einem großen Handelsplatz wie London, Hongkong oder New York außerhalb Saudi-Arabiens gilt als wichtiger Baustein für einen erfolgreichen Börsengang in dieser Größenordnung.
Der Börsengang ist schon länger geplant, doch zuletzt häuften sich die Probleme. So haben die Berater und Banken Probleme die Preisvorstellung des saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman zu realisieren. Dieser wolle, dass das Unternehmen eine Bewertung von zwei Billionen Dollar erreicht. Dies sei aber nicht so einfach, hieß es in dem Bericht.
Saudi-Arabien hat zudem Bedenken gegen New York als Platz für den geplanten milliardenschweren Börsengang angemeldet. Saudi Aramco sei zu groß und zu wichtig für das Königreich, um sich dort der Gefahr von Rechtsstreitigkeiten auszusetzen, sagte Energieminister Khalid A-Falih in der Vorwoche. Die Londoner Börse sei dagegen die beste in der Welt.
(APA/dpa)