Wien: Flächenrekord bei Büros, neue Marken erobern Einkaufsstraßen

Im Vorjahr wurde so viel an Büroflächen fertiggestellt wie seit zehn Jahren nicht mehr. Bei Geschäftsflächen beleben neue Marken den Markt.

Auf dem Wiener Büromarkt hat die Fertigstellung neuer Flächen im Vorjahr einen Rekordwert erreicht. Das geht aus dem Büromarktbericht des Immobiliendienstleisters EHL hervor. Demnach sind 280.000 Quadratmeter an neuen Büroflächen im Jahr 2017 fertiggestellt worden - das ist der höchste Wert seit zehn Jahren.

Die starke Neuflächenproduktion belebt den Wiener Büromarkt deutlich. Laut EHL ist aus heutiger Sicht davon auszugehen, dass die Vermietungsleistung des Vorjahres von 185.000 Quadratmetern heuer substanziell übertroffen werden kann. Das außergewöhnlich hohe Neuflächenangebot werde aber nicht zur Gänze in 2018 vom Markt absorbiert werden: Die Experten rechnen bis zum Jahresende hin mit einem leichten Anstieg der Leerstandsrate von 5,3 auf 5,6 Prozent.

Retailer suchen absolute Top-Lagen

Auch bei Geschäftsflächen in Wien zeichnet sich eine Marktbelebung ab: Bisher in Österreich nicht vertretene Marken erobern Wiens Einkaufsstraßen und Einkaufszentren, heißt es im ebenfalls kürzlich veröffentlichte Geschäftsflächenbericht von EHL. Spektakulärer Höhepunkt war die Eröffnung des ersten österreichischen Apple-Flagshipstores Ende Februar in der Kärntner Straße.

Weitere Neuzugänge werden folgen: Unter anderem sollen heuer noch der H&M-Ableger „& Other Stories“ sowie das niederländische Feinkostunternehmen Cheese & More Filialen in der Kärntner Straße eröffnen. Einige hundert Meter entfernt startete bereits die Berliner Schuhmanufaktur Shoepassion mit einer Filiale Am Hof. 

Auffällig sei dabei, dass sich die Retailer auf die absoluten Top-Lagen konzentrieren und die Definition, was noch als Top-Lage gilt, immer strenger wird. „Im ersten Bezirk stürzen sich sämtliche Unternehmen je nach Zielgruppe entweder auf die Luxuslagen rund um den Kohlmarkt oder auf die Kärntner Straße“, sagt EHL-Einzelhandelsexperte Jörg Bitzer. Dagegen gelte die Wollzeile, die noch vor wenigen Jahren ebenfalls eine gut etablierte Einkaufsstraße war, mittlerweile schon als Sorgenkind.

((cka))

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