Frankreich: Altpräsident Sarkozy wird weiter von der Polizei befragt

REUTERS/Benoit Tessier
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Der französische Ex-Präsident wird verdächtigt, Wahlkampfhilfen vom Regime des damaligen libyschen Machthabers Gaddafi angenommen zu haben.

Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy wird wegen des Verdachts auf illegale Wahlkampffinanzierung aus Libyen weiter von Ermittlern befragt. Sein Polizeigewahrsam sei in der Nacht auf Mittwoch unterbrochen, aber in der Früh fortgesetzt worden, berichteten französische Medien unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

Es geht um seit langem erhobene Vorwürfe, wonach für Sarkozys erfolgreichen Präsidentschaftswahlkampf 2007 Gelder vom Regime des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi geflossen sein sollen. Der Konservative hat Anschuldigungen in diesem Zusammenhang mehrfach und vehement zurückgewiesen. Der frühere Staatschef traf gegen 8.00 Uhr bei der Anti-Korruptionspolizei im Pariser Vorort Nanterre ein. Die französische Finanzstaatsanwaltschaft war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Sarkozy war am Dienstag in Gewahrsam genommen worden, der bis zu 48 Stunden dauern kann. Er war von 2007 bis 2012 Präsident gewesen.

Der französisch-libanesische Geschäftsmann Ziad Takieddine hatte 2016 in einem Interview dem investigativen Nachrichtenportal "Mediapart" gesagt, er habe Ende 2006 oder Anfang 2007 mehrere - vom libyschen Regime vorbereitete - Koffer mit insgesamt fünf Millionen Euro ins Pariser Innenministerium gebracht. Sarkozy war damals Innenminister. Bereits 2012 hatte "Mediapart" einen Bericht veröffentlicht, wonach das Gaddafi-Regime Sarkozys Wahlkampf mit etwa 50 Millionen Euro mitfinanziert haben soll.

(APA/dpa/AFP)

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