Fußball: Der Beginn einer neuen Zeitrechnung

Beim ÖFB-Training in Klagenfurt stach Marko Arnautovic bereits mit Einsatz und Frisur heraus.
Beim ÖFB-Training in Klagenfurt stach Marko Arnautovic bereits mit Einsatz und Frisur heraus.APA/ROBERT JAEGER
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Arrivierte Kräfte wie David Alaba und Marko Arnautović sollen unter Teamchef Franco Foda mehr Führungsarbeit leisten.

Klagenfurt/Wien. Die ersten Trainingseinheiten sind absolviert, die Stimmung im ÖFB-Team ist positiv. Das Trainingslager in Klagenfurt für die bevorstehenden Länderspiele gegen Slowenien (Freitag, 20.45 Uhr, Wörtherseestadion) und in Luxemburg (Dienstag, 20.30 Uhr, jeweils live in ORF eins) erfüllt erwartungsgemäß seinen Zweck. Für Franco Foda, seit 1. Jänner offiziell im Amt, dient es auch dazu, seine Spieler noch besser kennenzulernen, Stärken und Schwächen auszuloten. Und eine neue beziehungsweise adaptierte Führungsriege zu bilden.

Mit den Rücktritten von Zlatko Junuzović und Martin Harnik im vergangenen Herbst ist nicht nur viel Qualität, sondern auch Routine in den Reihen der österreichischen Nationalmannschaft verloren gegangen. Foda hat es sich also zur Aufgabe gemacht, Ersatz zu finden, an David Alaba und Marko Arnautović gab es dabei kein Umhinkommen. Der Deutsche hat die beiden Leistungsträger in den sechsköpfigen Mannschaftsrat berufen, Alaba war schon unter Koller Teil dessen, Arnautović darf diese Qualifikation nun erstmals in seinem Lebenslauf anführen. Natürlich ist auch Julian Baumgartlinger als Kapitän Teil des Mannschaftsrates, die übrigen drei Stellen sind noch vakant – Foda möchte weitere Beobachtungen anstellen und Gespräche führen.

Arnautović: „Ich bin eh da“

Arnautović sieht in den Rücktritten verdienstvoller Spieler wie Junuzović oder Harnik keine Gefahr, dass ein Führungsvakuum innerhalb des Teams entstehen könnte, der 28-Jährige beruhigte bei einem Medientermin am Mittwoch, er sagte: „Ich bin eh da.“ Es ginge vor allem darum, die jungen und noch unerfahreneren Spieler zu führen. „Wir sagen denen, wie es läuft, wie die Regeln sind, was man alles machen muss, am Platz und auch außerhalb.“ Teamkollege und Freund Alaba interpretiert die Rolle des Spielervertreters ähnlich, er strebt auch bei den Bayern nach mehr Verantwortung. „Wir haben viele Aufgaben, aber die Hauptaufgabe ist es, vorn wegzugehen, Verantwortung zu übernehmen.“ Auf welcher Position, bleibt ungeklärt. Alaba: „Das ist noch offen.“

Stürmer in der Pflicht

Sowohl Alaba als auch Arnautović sind dazu angehalten, noch mehr Tore zu erzielen, der Ball liegt allerdings vor allem bei den Stürmern. Guido Burgstaller und Michael Gregoritsch wollen sich gegen Slowenien und Liechtenstein behaupten, sich für weitere Aufgaben empfehlen. Der interne Konkurrenzkampf könnte bald größer werden, sollte England-Legionär Ashley Barnes tatsächlich eingebürgert werden. Und die Bilanz der beiden Deutschland-Legionäre fällt im Nationalteam bislang noch bescheiden aus: Das Duo hat nur einen Treffer (Burgstaller gegen Serbien) erzielt.

In der Liga aber glänzen beide. Burgstaller hält in dieser Saison bei zehn Pflichtspieltoren für Schalke. Gregoritsch hat für Augsburg bereits elfmal getroffen. (cg/ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.03.2018)

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