3:0: Österreichs Selbstfindung mit neuem Mut zur Veränderung

APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Länderspiel. Österreich blieb auch im zweiten Spiel unter Teamchef Franco Foda erfolgreich, besiegte absolut harmlose Slowenen mit 3:0, Alaba und Arnautovic (2) trafen. Am Dienstag ist gegen Luxemburg der nächste Sieg vorprogrammiert.

Klagenfurt. Testspiele dienen einzig und allein dem Zweck, unterschiedliche Aufstellungen, Systeme und Ideen auszuprobieren. Es mag ein Schaulaufen sein, die Mannschaften unterliegen keinem Siegzwang. Ist zudem die Kulisse so beklemmend bis erschütternd wie in Klagenfurt, verliert auch die lokale Erwartungshaltung bzw. Geräuschkulisse (nur 18.000 Zuschauer) prompt an Gewicht. Österreich behielt aber im zweiten Freundschaftsspiel unter Teamchef Franco Foda seine weiße Weste, gewann in einer defensiv solide, aber offensiv äußert interessant funktionalisierten Partie gegen Slowenien klar mit 3:0.

Alaba spielte links im Mittelfeld, damit war die Hauptfrage geklärt. Vor ihm suchte, auch nicht unerwartet, Arnautovic nach Bällen, Wegen und Räumen. Auf gleicher Höhe lauerten Schalkes Legionäre Burgstaller und Schöpf auf Verwertbares – eine für die Zukunft ebenfalls denkbare Option –, en gros aber lief das ÖFB-Spiel über links. Dass Lainer und Lazarro auf der rechten Seite ebenso auch Flanken, Ideen und Einsatz lieferten, Übersicht hatten, darf nicht unerwähnt bleiben. Ilsankers Auftritt rechts in der Dreierkette mit Hinteregger und Prödl, bedarf trotz Stangentreffers (52.) einer Nachbetrachtung.

Die besonnene Offensive

Pressing und Druck der Österreicher stimmten. Das von Teamchef Foda ausgelegte 3-4-3-System geriet gegen mitunter doch eher desinteressiert wirkende Slowenen (mit Ex-Salzburger Kampl, dem ungeheuer schwachen Ex-Rapidler Beric) selten in Probleme. Alabas Freistoß zum 1:0 (15., erster ÖFB-Treffer seit November 2015) bot den nötigen Rückhalt, das 2:0 durch Arnautovic (36.) wirkte endgültig befreiend. Stangentreffer durch Alaba (41.) oder Ilicic (43., Freistoß) dokumentierten, dass beide Teams trotzdem weiter Fußball spielten.

Nach Wiederbeginn demonstrierten Alaba prompt wieder mit Weitblick, Baumgartlinger mit einem Traumpass und Arnautovic mit Kopf beim 3:0 (51.), dass das ÖFB-Team tatsächlich überlegen war. Fand Slowenien doch einmal ins Spiel, zumeist durch Ilicic, war Keeper Lindner (dreimal) mit Topparaden zur Stelle.

Die ÖFB-Auswahl ist am Dienstag (20.30 Uhr) im Stade Josy Barthel in Luxemburg zu Gast. Ein weiterer Sieg scheint vorprogrammiert. Foda schien gelöst, der Deutsche sagt: „Wir wollten flexibel sein – im System, bei der Ausrichtung. Ich bin zufrieden.“ (fin)

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