Wie die EU überleben kann

Stay or go? Der Brexit hielt der EU einen Spiegel vor.
Stay or go? Der Brexit hielt der EU einen Spiegel vor.(c) NIKLAS HALLE´N / AFP / picturede (NIKLAS HALLE´N)
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Europa steckt vielfach noch im Stadium der Idee. Um sie Realität werden zu lassen und neue Herausforderungen zu meistern, muss die EU drei neue Fähigkeiten lernen: zu schützen, zu improvisieren und Opposition auszuhalten.

Im Jahr 1957 hatte der Bürgermeister von Rom eine Idee: Alle Glocken der Ewigen Stadt sollten am 25. März im Gleichklang läuten, um die Unterzeichnung des Vertrages zur Gründung der Europäischen Zusammenarbeit zu feiern. Heute wirkt dieser festliche Klangakt wie eine höchst ironische Art, ein Zeitalter einzuläuten, in dem das Europa der Märkte seine Rettung in stiller Langeweile suchte; ein Tonspektakel zur Einweihung, ehe eine regulatorische Maschine angeworfen wurde, die die Öffentlichkeit ohne Stimme zurückließ.

Kaum jemand wird die anfänglichen Erfolge dieses Abenteuers in Frage stellen, das einem von zwei Weltkriegen verwüsteten und durch den Kalten Krieg getrennten Kontinent Wohlstand und Stabilität brachte. Doch 1989 änderte sich diese Welt. Dieses ist kein Zeitalter des Regulierens mehr, sondern des Handelns. Eine bisher nie dagewesene Revolte stellt die EU auf die Probe: Farage, Le Pen, Wilders, Petry oder Salvini – alle zielen auf die Zerstörung der Union ab, ihrer Währung, ihrer Märkte, ihrer Front gegen Wladimir Putin oder auf eine Mischung von alledem.

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