Nicolas Maduro weist Kritik aus Madrid und Paris an seinem autoritären Führungsstil zurück. Frankreich droht mit neuen Strafmaßnahmen.
Gut sechs Wochen vor der Präsidentenwahl in Venezuela hat Amtsinhaber Nicolas Maduro die Regierungen von Frankreich und Spanien scharf kritisiert. „Die regierenden Eliten in Spanien und Frankreich sind Rassisten“, sagte Maduro in Caracas während einer Feier zu Ehren des US-Bürgerrechtlers Martin Luther King. Damit reagierte der autoritäre Staatschef auf Kritik dieser Länder am geplanten Wahlgang. Auf sich selbst bezogen sagte Maduro: „Wenn dieser Mischling nicht unseren Anordnungen folgt, nennen wir Nicolas Maduro einen Diktator.“
Am Vortag hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron drei führende venezolanische Oppositionspolitiker getroffen. Macron sagte, Frankreich behalte sich vor, zusammen mit seinen europäischen Partnern „neue Maßnahmen zu ergreifen, wenn die venezolanischen Behörden nicht die Abhaltung demokratischer Wahlen erlauben“.
Maduro spricht von "Verschwörung"
Auch Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte den Kurs des Sozialisten Maduro wiederholt kritisiert und die Einhaltung demokratischer Standards eingefordert. Im Jänner verhängte die Europäische Union Strafmaßnahmen gegen sieben ranghohe Funktionäre Venezuelas. Die USA, Kanada und die Schweiz setzten ebenfalls Sanktionen in Kraft.
Die Präsidentenwahl in Venezuela ist für den 20. Mai geplant. Die Opposition des Landes kritisiert seit Jahren Repressalien und Betrug bei Abstimmungen. In Venezuela herrscht eine schwere Wirtschaftskrise, für die Maduro eine Verschwörung westlicher Staaten gegen seine Regierung verantwortlich macht. Kritiker Maduros sehen die Ursachen dagegen in seiner sozialistischen Wirtschaftspolitik.
(APA/AFP)