Otto-Versand darf Markennamen "Quelle" nutzen

Sylvie van der Vaart
Sylvie van der Vaart(c) AP (Kai-uwe Knoth)
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Die Marken Webschatz, Universum und Casamaxx muss Otto verkaufen, Quelle dar er behalten. So sind die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der EU-Kommission ausgeräumt.


 Die Hamburger Otto-Gruppe darf die Markennamen des insolventen deutschen Versandhändlers Quelle nutzen - allerdings unter Auflagen. Die Europäische Kommission genehmigte am Dienstag in Brüssel dem Versandhaus Otto, Vermögenswerte des insolventen Versandhandelsunternehmens Primondo zu übernehmen unter der Bedingung, die Marken Webschatz, Universum und Casamaxx zu verkaufen. Außerdem werde der Käufer dieser Marken das Recht haben, die Quelle-Kundendaten im gleichen Umfang und zu denselben Bedingungen zu nutzen wie Otto, teilte die Kommission weiter mit.

Otto hatte nach Kommissionsangaben die beiden Maßnahmen angeboten, um wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Behörde auszuräumen. Die Kommission ist die oberste Wettbewerbsaufsicht in Europa und hatte zunächst eine zu große Marktmacht des Versandhändlers befürchtet, darunter bei Damenbekleidung und Sporttextilien. Die Übernahme gefährde nun nicht den freien Wettbewerb in Europa.

Der Otto-Versand hatte die Markenrechte bereits im vergangenen November gekauft, darunter auch die Technik-Eigenmarke "Privileg". Gleichzeitig übernahm das Unternehmen vollständig das Russland-Geschäft des insolventen Konkurrenten. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Nun darf Otto neben der begehrten Marke auch die Logos und die meisten Internet-Adressen von Quelle nutzen.

Quelle galt vor dem Niedergang als umsatzstärkste Marke in Deutschland. Nach früheren Angaben will der Hamburger Versandhändler mit diesem Schritt vor allem ältere Kunden ansprechen, denen passende Angebote gemacht werden sollen. Otto hatte von seinem Konkurrenten Quelle auch die Kunden-Adressen erworben.

Quelle Österreich ist nach der Pleite des deutschen Mutterkonzerns ebenfalls in den Konkurs geschlittert. Die Suche nach einem Käufer befindet sich in der Endphase, eine Entscheidung wird bis Ende Februar erwartet.

Zur Otto Gruppe zählen in Österreich die Versandhäuser Otto, Universal, Heinrich Heine, Alba Moda, Sport Scheck, Witt Versandhandel, Sieh an!, 3 Pagen, 3 Suisses, Bon Prix und Manufactum.

(Ag. )

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